Der Abschluss - 30-Minuten-Kerzenschein
Für dieses Jahr ist die Reihe 30-Minuten-Kerzenschein zu Ende. Und an den letzten 30 Minuten wollten so viele Menschen teilnehmen, dass es ganz schön eng wurde.
Das Marimbaphon war umringt von vielen Kerzenständern und hatte besonders viele Eltern oder Großeltern mit ihren Kindern/Enkelkindern angezogen. Leuchtende Augen strahlten die vielen Kerzen an. Und alle, auch die Jüngsten, horchten bis zur letzten Minuten den Klängen, die Deboah Hildebrandt den Holzstücken mit unterschiedlichsten Schlägeln entlockte.
Und die Spielerin hatte die unterschiedlichste Musik mitgebracht. So startete sie mit Joh. S. Bach – mit Ausschnitten aus der 1. Cello-Suite. Nach diesem Klassik-Start folgte Caribbean Lulleby von Michael Grossmann. Noch moderner wurde es mit Ghania von Matthias Schmitt. Nicht nur mit diesem und dem folgenden Stück Rotation IV von Eric Sammut wurden unterschiedliche Emotionen aufgerufen, die zur von den Kerzen erzeugten Stimmung sehr gut passten. Aber Deborah Hildebrandt zeigte damit auch die Vielfalt der Spielmöglichkeiten des Instrumentes und ihre Fingerfertigkeit mit den Schlägeln. Das steigerte sich noch mit Rain Dance von Alice Gomez und A little prayer von Evelyn Glennie. Hier wurde es ganz, ganz leise. Die Töne musste man teilweise fast nur noch erfühlen, aber man konnte sie auch wirklich auf sich wirken lassen und sich in diese durch Töne begleitete Stille versinken lassen. Deborah Hildebrandt hatte in dieser guten halben Stunde nicht nur eine musikalische Vielfalt, eine hohe Kunst des Spielens dieses Instrumentes gezeigt. Sie hatte auch in die Welt der Gefühle entführt. So war der Applaus lang anhaltend und fast traurig, denn man hätte diese Musik noch viele Minuten gut vertragen können.
Und viele Besucher gingen erst, nachdem sie ihre Laterne am Friedenslicht angezündet hatten und sich absicherten: Das gibt es doch im Advent 2019 wieder?