Abendkirche – Taufe, ein weites Thema
Superintendent Hans Martin Heinemann gestaltet die Abendkirche in Harenberg– da nimmt man auch schwierige Wege zur Kirche bei der Sanierung der Straße auf sich.
Sein Wunsch war es, dass den musikalische Teil dieser Abendkirche eine Flötistin aus Leidenschaft übernahm: Elisabeth Schwanda. Auf verschiedenen Flöten war ihr Musikangebot vielseitig: Auf der Alt-Flöte erklang „A Virgen que de Deus Madre“, weiter gab es Christiane Martini „La Luna“, „allemande“ von Amadeus, „Bravade“ aus „Der Fluyten Lusthof“ von Van Eyck.
Diese Musik war ein gut ausgewählter Rahmen für das Thema des Abends: Die Taufe. Die letzte Abendkirche der Reihe in diesem Jahr unter dem Dach eines Ausschnitts der Jahreslosung: „Quelle des lebendigen Wassers“.
Die Kirche ist gut besetzt bei dieser Abendkirche und auf die Frage, wer von den anwesenden Besuchern getauft ist, gegen die Hände hoch. Aber was ist nun diese Taufe? Es geht um Wasser. Das erste Wasser, dem der Mensch begegnet ist, das Fruchtwasser im Bauch der Mutter. An das Wasser erinnert auch die Karte, die die Abendkirche vorstellt: Das weite Wasser des Meeres. Es kann schön sein. Es kann Leben wegreißen. Es kann reinigen.
Wasser ist auch in der christlichen Kirche vielfältig.
Das Weihwasser in der kath. Kirche, das Wasser, das Ostern geweiht wird.
Das Wasser, das aussagt: Ich bin getauft.
Das Wasser als Bundeszeichen. So wie auch der Ehering ein Bundeszeichen ist.
Zwei Taufen gibt es in der christl. Kirche: die Kindertaufe, die Erwachsenentaufe oder die Kindertaufe und die Glaubenstaufe. Eine bedeutende Taufgeschichte ist die berühmte Geschichte von Martin Luther, der sein Tintenfass nach einer Fliege warf und dessen Tintenfleck auf der Wartburg immer wieder nachgemalt wird. Aber der tiefe Hintergrund wird selten erzählt. In dieser Fliege sah Luther den Teufel, also den Weg ins Fegefeuer vor dem man Angst hatte. Und Luther rief während er das Tintenfass warf: Baptizatus sum – ich bin getauft! Damit wollte er abschrecken, sagen: Du kannst mich nicht erreichen.
Die Kindertaufe ist die Taufe, in der zum Leben ermutigt wird. Sie ist sozusagen das Wasserzeichen Gottes.
Hans Martin Heinemann hatte während seiner interessanten Ansätze zum Thema Taufe auch Wasser in die Taufschale gegossen. Und als Höhepunkt lud er zu einer Tauferinnerung ein und fast alle Teilnehmer dieser Abendkirche ließen diese Stunde zu einer Gänsehautstunde werden. Sie nahmen den Taufsegen der Tauferinnerung entgegen.
Anschließend wurden gemeinsam bei alkoholfreiem Cocktail und kleinen Leckereien noch Gespräche geführt, die zeigten: Diese Abendkirche hatte berührt.