Mord im Zoo
Der Besuch fing eigentlich bei tollstem Sommerwetter ganz harmlos an. Der Zoo von Breslau ist nicht nur flächenmäßig mit 30 ha und einer Wiederentstehung nach dem Krieg interessant. Er hat auch historische Gebäude zu bieten, die allein schon viel Geschichte erzählen. Außerordentlich reich ist er an Amphibien. So viele unterschiedliche Schildkröten haben wohl nur wenige Zoos der Welt zu bieten. Dazu kommen die verschiedensten Leguane. Ein einmaliges Erlebnis ist natürlich auch das neue Afrikahaus. Es beeindruckt schon von außen. Und die vielen, unterschiedlichen Aquarien lassen wirklich keinen Wunsch offen. Im Freigelände ist man noch nicht in allen Stationen so ausgefeilt modern, aber die zwei Elefanten zum Beispiel scheinen sich sehr wohl zu fühlen. Das demonstrieren sie mit vielen Geesten. Und dann gibt es da noch die Paviane mit ihrem Hügel, auf dem sie herrschen, herrschen in einem klaren, aber offensichtlich immer wieder auszufechtenden Ranggefüge. Man kann sie dabei gut beobachten. Und dann passiert es: Eine der frechen Dohlen kommt einem Pavian zu nahe. Schon fliegen die Federn. Schon hat er sie an den Beinen gepackt. Schleppt sie mit schnellen Schritten ins Haus und alle Tiere hinter ihm her. Was sich im Haus abspielt, kann man nur ahnen. Es ist lautes Schreien, Keifen, Kämpfen zu hören. Die Dohle wird das Haus wohl erst verdaut verlassen.
Da ist das Schreien der Lemuren, mit dem wir auf dem Wasserweg auf der Oder den Zoo verlassen, nur ein leises Säuseln. Diesen Zoo kann man einfach mit einem Besuch – auch wenn er Stunden gedauert hat – nicht total angesehen haben. Und: Er ist auch mehrere Besuche wert. Das ist auch nicht teuer!!!