Luther2009 in Seelze erlebt mit seinem geistigen Vater Peter Ries
Luther 2009 – Szenische Collage von Peter Ries hieß es auf dem Plakat. Wir waren gespannt. Zum Spiel in Seelze kam auch er: Peter Ries der Autor und Regisseur des Abends. Im Programm schreibt Peter Ries selbst: Wir wollen anregen, dem gespielten Wort zuzuhören, dem Gesagten und dem Gedachten nachzugehen – neugierig dem Geschehen zuzusehen, unserem Spiel zu folgen und gemeinsam einen neuen Zugang zu suchen.
Peter Ries hat selbst die Inszenierung seit der Premiere nicht mehr gesehen. Und schon geht es los. Der ganze Innenraum der St.Martin-Kirche erleuchtet im Laufe der zwei Stunden in abenteuerlichen Lichtcollagen, die allein die Umsetzung der Lebensgeschichte Luthers in Bildern sehenswert machen. Die Kirche scheint gebaut worden zu sein, um gerade diese Szenen aus Luthers Leben darzustellen. Die Schauspieler und die Musik scheinen von überallher aufzutreten. Die ganze Kirche spielt mit und auch die Zuschauer sind mit einem zarten Summen eingeladen zum Mitsingen Teil der Szenen. Die SchauspielerInnen überzeugen in all ihren Figuren. Luther wird schnell zum Publikumsliebling, aber nicht er allein. Der ganzen Truppe merkt man an, dass sie an dieser Arbeit, die Zeit Luthers zu gestalten, viel Spaß haben. Sie sind mit Leib und Seele dabei. Und so bekommen alle – auch die Menschen im Hintergrund – nach zwei Stunden viel, viel Applaus.
Und Peter Ries, er blieb der Genießer im Hintergrund und freute sich sehr, dass er genau das wieder fand, was einmal in seinem Kopf entstanden war – Luther 2009.
Diesen Abend hätte ich gerne miterlebt.
Die Zeit ist längst reif, für eine neue Kirchenreformation, für einen neuen Luther!