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Lang, lang ist´s her! Was hat sich seit 1983 in Seelze und Havelse verändert?

  • Werkszeitschrift der Riedel-de Haën AG anno 1985
  • Foto: Honeywell Specialty Chemicals Seelze GmbH
  • hochgeladen von Jens-Peter Schütt

Diese auf dem Foto abgebildete Werkszeitschrift "Der Mitarbeiter" wurde im Oktober 1985 an alle ca. 1400 Mitarbeiter der damaligen Chemischen Fabrik Riedel-de Haën AG, Seelze und an alle Seelzer Haushalte verteilt. Heute ist diese Ausgabe ein Zeitdokument.

Inzwischen ist der Name dieses Unternehmens nur noch Tradition und die Redaktion "Der Mitarbeiter" längst eingestellt.

Das Werk gehört heute zum Mischkonzern Honeywell.

Die Bus-Haltestelle "Riedel-de-Haën" an der Wunstorfer Straße zwischen "Alter Krug" und "Krumme Masch" in Seelze erinnert noch an die alte "Chemische", wie das Werk bei der heimischen Bevölkerung liebevoll genannt wurde. Seit dem letzten Fahrplanwechsel ist diese Reminiszenz aber auch beseitigt und in "Ulmenstraße" umgenannt worden.

Nur am Portal des denkmalgeschützten Verwaltungsgebäudes entdecken wir noch einen Hinweis auf die alte Eigentümerin.

Das auf dem "Der Mitarbeiter" abgedruckte Luftbild der Merkur Flugbild GmbH aus dem Jahr 1983 (freigegeben vom Reg.Präs. Münster 5867-5871/83) zeigt in der Bildmitte das Werksgelände der alten Riedel-de Haen AG, Seelze, links den Mittellandkanal und zum oberen Bildrand hin den Garbsener Stadtteil Havelse. Am unteren Bildrand ist ein Teil vom Seelzer Ortsteil Lohnde zu sehen. Blickrichtung ist Nord-Ost.

An der östlichen Werksgrenze ist die noch fast unversehrte Arbeitersiedlung in der de-Haën-Straße zu erkennen, die gleichzeitig mit dem Werksaufbau Anfang des 20. Jahrhundert als besonders zu erwähnende soziale Leistung entstanden ist. Generationen von "Riedelaner" sind dort geboren und alt geworden. Heinrich Aller, Vorsitzender der SPD Region Hannover, verweist gern darauf, dass er dort in der "Kolonie" aufgewachsen sei.
Diese Arbeiter-Häuser sind inzwischen abgerissen und die Grundstücke sind in das Werksgelände integriert. Ortskundige entdecken noch weitere Veränderungen, wie zum Beispiel den "Gipsberg", eine Lagerstätte des Abfallprodukts Calciumsulfat aus der Flusssäureproduktion (übrigens der ersten Produktionsstätte dieser Säure auf dem europäischem Kontinent).

Weiter östlich der Kolonie musste der Durchgangsverkehr von der Bundesstraße 441 nach Garbsen die engen und kurvenreichen (Dorf)Straßen über den "Kreuzweg" passieren. Die neue direkte Ortsdurchfahrt wurde 1985 für den Verkehr freigegeben.

Das markante fünfgeschossige Laborgebäude der Riedel-de Haën AG parallel zur Wunstorfer Straße wird erst Jahre später für ca. 20 Millionen DM gebaut.

Der Mittellandkanal, die längste künstliche Wasserstraße Deutschlands, ist auf diesem Streckenabschnitt noch nicht für die neuen größeren Europaschiffe verbreitert worden. Die "neue Fahrt" mit den beiden neuen und breiteren Trogbrücken über die Leine und dem Hochwasserablauf im Zuge der Leinemasch wird erst Jahre später entstehen. Die Vorbereitungsarbeiten zur Kanalverbreiterung erkennt man jedoch am unteren Bildrand: Die Kreisstraße 356 zur neuen längeren Kanalbrücke Seelze - Lohnde wird bereits umgebaut.

Wegen des Aufstiegs in die zweite Fußball-Bundesliga 1990/91 baute der TSV Havelse eine größere Tribünen für seine Zuschauer. Fortan heißt die Sportstätte an der Hannoverschen Straße Wilhelm-Langrehr-Stadion und bietet 6000 Plätze.
Gegenwärtig spielt der TSV in der Niedersachsenliga.

Als neuer Nachbar des TSV Havelse entstand der Jibi-Markt und bietet den Anwohnern eine alternative und attraktive Einkaufsmöglichkeit.

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1 Kommentar

Hallo Peter, wirklich gelungen! Gruß Axel

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