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Die natürliche Zuwanderung eines seit mehr als hundert Jahren ausgestorbenen Tieres

Seit einigen Jahren wandern Biber ins Leinetal ein. Nachdem sie mehr als 150 Jahre ausgestorben waren, leben nun in 10 Revieren mehrere Biberfamilien an der Leine zwischen der Marienburg und Neustadt. Mit einer Zuwachsrate von 2Tieren pro Jahr u.Revier.

Bereits im Frühjahr informierte der Nabu Laatzen, in einer Abendveranstaltung über den Biber. Lebensweise und Ursachen der Zuwanderung wurden vom „Bibermanagement“dargestellt.

Nun, im Dezember 2013, informiert der Nabu,der Angelverein u.die Jägerschaft betroffene und interessierten Bürger über die Biber-Kartierung im Landkreis, über auftretende Konflikte und möglicher Lösungsansätze.

Das Biber-Management im Landkreis zeigt, daß es sehr wohl möglich ist, durch rechtzeitige und gezielte Information die Belange des Natur- und Artenschutzes der Bevölkerung und der Betroffenen darzulegen und für die nötigen Veränderungen eine gewisse Akzeptanz zu schaffen. Im Gegensatz zu anderen Gebieten in Deutschland, wo der Biber schon vor mehreren Jahren einwanderte und die auftretenden Schwierigkeiten auf die lange Bank geschoben wurden, werden bei uns die möglichen Probleme schon heute aufgezeigt und Lösungen vorausschauend angeboten. So ist zu erwarten, daß das Thema Biber im Leinetal nicht zu emotionsgeladen werden wird.

Mit dem Projekt Biberkartierung hat der Landkreis auf die stetige Zuwanderung von Bibern (zZ.ca. 10 Reviere mit rund 40 Tieren) aus dem Allerraum reagiert. Kartierung, Information und die Schulung von Biberbetreuerndurch den Nabu zur schnellen Klärung von Konfliktsituationen, sollen eine einvernehmliche Stimmung zwischen Wasserwirtschaft, Naturschutzbehörden und betroffenen Landwirten gewährleisten.

Die natürliche Zuwanderung eines seit mehr als hundert Jahren ausgestorbenen Tieres (Größe des Bibers :1,3m Länge, 30kg schwer) ist nicht ohne Widerstände möglich, da die Lebensweise des Bibers Konflikte mit den betroffenen Grundstücksbesitzern hervorruft. Fraßschäden an Feldfrüchten, Vernässung durch Aufstau und Einbruchgefahr bei Überfahren der Biberröhren sind die größten Konfliktherde. Das Fällen von Bäumen der Uferbepflanzung, die Gefährdung von Dämmen und das Einschwemmen der abgefressenen Hölzer in die Rechen der Kleinkraftwerksbesitzer kommen hinzu.

Bisher haben sich die Schäden im Leinetal in Grenzen gehalten. Es ist zu hoffen, daß sich die Biberpopulation im Leinetal entsprechend ruhig weiterentwickelt.

Ein sachlicher Erfahrungsaustausch und rechtzeitige Problemlösungsansätze, wie es hier der Fall ist, zeigen ,daß sich auch im veralteten Konfliktfeld Naturschutz/Jagd/Angler/Landwirtschaft neue Wege beschreiten lassen.

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