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Profi-Kletterer Michael Füchsle beendet Wettkampfkarriere und wird CO Bundestrainer.

Profi-Kletterer Michael Füchsle beendet Wettkampfkarriere und wird CO Bundestrainer.

Hätte Michael jemand im Januar gesagt, wie sein Jahr 2022 so verlaufen sollte, hätte er demjenigen bestimmt den Vogel gezeigt. Ein Jahr, ein turbulentes und ein besonders in seiner langjährigen Kletterkarriere. Wollte Michael doch nochmals im Wettkampfzirkus so richtig angreifen. Die Monate Januar – Februar bestanden bei ihm hauptsächlich darin, seine Maximalkraft und Ausdauer zu steigern, den größten Teil seiner Zeit verbrachte er deshalb in einem der Boulder und Kletterhallen. Aber bereits Ende Februar zog es Michael wieder an den Felsen. Mit seiner Freundin ging es für eine Woche nach Arco am Gardasee, leider wurde diese Reise trotz bestem Wetter durch den Beginn des Angriffskrieges Russland gegen die Ukraine getrübt. Nach einem Bauchdeckenbruch, den sich Füchsle während eines Trainings zuzog, folgten etliche Krankenhausbesuche, wo die verschiedensten Ärzte der Meinung waren, dass eine OP für ihn zu gefährlich wäre, der Dünndarm hatte sich mit der äußeren Haut verklebt und nur im äußersten Notfall operiert werden sollte, hieß es. Nach der Diagnose beendete Michael schweren Herzens seine Wettkampfkarriere. Es sollte sein letztes Wettkampfjahr werden, da er sich wieder vermehrt an schweren Felsprojekten versuchen will , das in den letzten Jahren bedauerlicherweise viel zu kurz gekommen ist (laut Michael). Aber ein Wettkampfjahr zum Abschluss wäre doch noch schön gewesen, meinte er. Aufgrund des Bauchdeckenbruches musste Michael auch sein Training komplett umstellen, um so zu trainieren, dass es noch Effizienz ist, aber möglichst wenig auf seinen Bauch ging, was sich als sehr schwierig herausstellte. Es benötigte doch sehr viel Zeit, bis der geeignete Plan stand. Im März erschien das lang ersehnte Buch Nach dem Absturz kommt der Aufstieg im Geoquest Verlag, wo auch Michael mit seiner Lebensgeschichte vertreten ist. Nach Gesprächen mit dem DAV und dem Bundestrainer Christoph wurde Füchsle im April offizieller CO Bundestrainer im Deutschen Paraclimbing Team.( Paraclimbing heißt Klettern mit Handicap). Im April/Mai wurden mehrere Klettergebiete im Umkreis von Bozen und Meran besucht, bevor es im Juni weiter zum World Cup nach Innsbruck und 2 Wochen später zum Master nach Imst ging, das zugleich auch seine ersten Tätigkeiten als 2. Bundestrainer waren. Zwischen den beiden Wettkämpfen wurde in den Loferer Steinbergen geklettert . Danach feierte Michael mit seinem Vater den 86. Geburtstag in der Kletterhalle Die Kletterei in Kaufering. Anschließend fuhr er mit Marion weiter nach Bled in Slowenien. Die dortigen Klettergebiete kannte Michael schon von einem Besuch vor ca. 35 Jahren. Ende Juli sollte es eigentlich für 2 Wochen nach Briancon gehen, aber leider kommt es ja öfters anders als geplant, sie waren schon auf der Fahrt , als es seiner Freundin plötzlich gesundheitlich schlechter ging, kurz entschlossen wurde vorm San-Bernardino-Tunnel wieder umgekehrt. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte. Der Test am nächsten Tag bestätigte schon den Verdacht auf Corona, der bei Michael 2 Tage danach ebenfalls ein positives Ergebnis anzeigte. Die Woche darauf, als beide wieder negativ waren, ging es dann noch für ein paar Tage ins Montafon. Schon lange wollten die beiden mal die Klettergebiete dort besuchen und es hatte sich gelohnt. Bei schönstem Wetter verbrachten sie mehrere Klettertage dort. Kaum Zuhause angekommen, blieb Michael gerade so viel Zeit um seine Wäsche zu waschen und den Koffer neu zu packen, da kurz darauf sich seine Reise mit Florian und Korbinian vom Deutschem Nationalkader weiter Richtung Luxemburg fort setzte. Berdorf ein kleines aber feines Sandstein Klettergebiet mit vielen gut abgesicherten und harten Kletterrouten. Nach einigen Tagen Klettern im Sandstein  fuhren die 3 weiter nach Frankreich in das kleine Kalkklettergebiet Adine la Tuche. Dort konnte Michael nach einigen Versuchen seine zum Zeitpunkt schwierigste Kletterroute des Jahres durchsteigen .

Die darauf folgenden Wochen verbrachte Füchsle seine Zeit in verschiedenen Klettergebiete im Frankenjura und Tirol. Im September machte er dann einen kleinen Abstecher als Trainer zum internationalen Master in Frankfurt. Das Jahr verging wie immer viel zu schnell. Man hatte bereits Oktober und eine Reise nach Finale Ligure mit Marion stand in seinem prallgefüllten Terminkalender, Michael hatte dort noch ein offenes Kletterprojekt vom letzten Besuch 2021, das unbedingt geklettert werden sollte, seine Leistung stimmte und so durchstieg er dieses nach etlichen Versuchen in einem zug.Es folgten noch weitere sehr schöne Klettertage am Monte Cuco und am Capo Noli, bevor die Reise weiter nach Muzzerone ging. Ein wirklich sehr schönes Klettergebiet und lange nicht so überfüllt wie die Gebiete in Finale, berichtete Michael. Nach 2 Klettertage besuchten die beiden noch Quinqe Terre , diese 5 wunderschönen autofreien Dörfer sind sehr zu empfehlen und einen Besuch wert laut Füchsle. Nach weiteren Tagen am Fels fuhren beide Mitte Oktober wieder Richtung Heimat. Eigentlich sollte es im Dezember noch zum Jahresabschluss nach Arco gehen , leider machte das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Für das Jahr 2023 werden schon große Pläne gemacht, man darf gespannt sein.

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