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Rufbus - ein Schildbürgerstreich?

Seit dem 1. Februar gibt es eine neue Busverbindung zwischen Schrobenhausen und Hohenwart.
Mehrere Artikel in der Tagespresse machten die Bürger darauf aufmerksam. Das Pilotprojekt, das über 3 Jahre läuft, wurde vom Landkreis Neuburg – Schrobenhausen ins Leben gerufen. An dieses Projekt hat sich die Gemeinde Hohenwart aus dem Nachbarlandkreis angeschlossen. Zu den anfallenden Kosten für die Gemeinde Hohenwart und den Landkreis gibt es einen Zuschuß von 70 % durch die Regierung von Oberbayern.
So weit hört sich das alles noch gut an. Endlich gibt es eine regelmäßige Busverbindung zwischen Hohenwart und Schrobenhausen. Vielleicht könnte man ja jetzt vom Auto zum Bus umsteigen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren?
Der Bus verkehrt täglich im 2 Stunden Rhythmus, ab 9.00 Uhr morgens – wenn er fährt.
D.h. er fährt nur dann nach Fahrplan, wenn er mindestens 60 Minuten vor der regulären Abfahrtszeit per Telefon bestellt wird. Das gilt für die Hinfahrt. Die Rückfahrt kann man beim Anruf gleich mitbestellen, wenn man die Uhrzeit schon weiß. Wer zum Shoppen oder zum Arzt fährt und keinen genauen Termin angeben kann, muss nochmal anrufen. Auch hier gilt, mindestens 60 Minuten vor der normalen Abfahrtszeit.
Falls man für die Bestellung schon zu spät dran ist, muss man dennoch anrufen und nachfragen. Es besteht ja die Möglichkeit, dass der Bus schon bestellt wurde und fährt.
Fährt der Bus, so wird der Fahrgast mit ein Aufpreis von 1 Euro zum regulären Fahrpreis zur Kasse gebeten. So bekommt man sicher nicht viele Fahrgäste, zumal die Fahrzeiten für Arbeitnehmer ungünstig sind.
Warum fährt der Bus nicht regelmäßig nach Fahrplan? Man könnte während des Pilotprojektes einen Kleinbus einsetzen. So ließe sich der Bedarf sicher leichter feststellen. Wer will ständig eine Telefonnummer mitnehmen, wenn er mit dem Bus fahren will? Hat jeder ältere Mitbürger ein Handy in der Tasche? Da es keinen Schülertarif gibt, werden Jugendliche den Bus sicher selten nutzen.
Das Angebot ist so gestaltet, dass man sich fragt, ob überhaupt jemand den Bus nutzen wird oder soll?
Wer dieses Projekt ins Leben gerufen hat fährt sicher selbst nur wenig oder gar nicht mit dem Bus.
Damit die lästige Nachfrage entfällt, ob jemand den Bus bestellt hat – weil man selbst zum Bestellen zu spät dran ist – hier ein nicht ganz ernstgemeinter Vorschlag:
Die Bushaltestellen werden mit funkgesteuerten Ampeln versehen. Bei Grün wurde der Bus schon gerufen und man kann mit dem nächsten Bus mitfahren.

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4 Kommentare

Ich kenne aus einem anderen Bundesland eine andere Version. Hier wird der normale Bus zu den Zeiten, an denen normalerweise wenig Fahrgäste mitfahren (z.b. abends), durch ein Taxi ersetzt, das die Busstrecke abfährt.
Sollten einmal mehr Fahrgäste an einer Bushaltestelle stehen, als in das Taxi passen, ordert der Fahrer einweiteres Taxi.
Dieses fährt die Strecke so lange wie nötig mit.

Habe gerade in den Zeitungsartikeln und im Fahrplan einen weiteren Nachteil entdeckt.
Es gibt einzelne Haltestellen an denen man nur Einsteigen und Haltestellen, an denen man nur Aussteigen darf.

Ab 9.00 Uhr zu fahren ist meiner Meinung nach nicht Kundenorientiert.
Es wird im Zeitungsartikel durch den Bürgermeister von Waidhofen auf Regens Wagner als "großen Arbeitgeber für seine Gemeinde" hingewiesen.
Die Arbeitnehmer von Regens Wagner werden den Bus weder für die Früh-, noch für die Nachtschicht nutzen können. Evtl. für die Spätschicht.
Auch Arbeitnehmer die feste Arbeitszeiten, z.B. von 8-17 Uhr haben, können den Bus nicht nutzen.

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