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„Vor Ort werden auch künftig hochqualifizierte Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen.“

Ein Interview mit Schrobenhausens City-Manager André Köhn

Seit Oktober 2007 ist das neue Amt des City-Managers in Schrobenhausen besetzt. Der Leiter des Stadtmarketingkonzepts heisst André Köhn. Die myheimat-Redaktion unterhielt sich mit dem Wirtschaftsgeographen über die Aufgaben als Ansprechpartner bei der Stadt, den Chancen auf Schrobenhausens Arbeitsmarkt und ein abschließendes Resumee über das vergangene Jahr.

myheimat: Herr Köhn, Sie haben das neue Amt des City-Managers in Schrobenhausen übernommen. Welche Aufgaben hat ein City-Manager?
Köhn Ein City-Manager betreibt Wirtschaftsförderung auf lokaler Ebene. Er fungiert als Bindeglied zwischen den verschiedenen Interessensgruppen einer Stadt und koordiniert Maßnahmen um den Standort nach außen hin einheitlich zu vermarkten. Das Aufgabenspektrum reicht dabei von der Organisation von Veranstaltungen, Werbung für den Wirtschaftsstandort, der Beratung von Unternehmen bis hin zur Vermarktung des Freizeit- und Tourismusangebots der Stadt.

myheimat: Was waren Ihre Beweggründe, sich für diese Stelle zu bewerben?
Köhn Während meines Studiums der Wirtschaftsgeographie an der Universität Regensburg lag ein Studienschwerpunkt im Bereich der geographischen Handelsforschung und der Regionalentwicklung. Somit waren die Weichen in Richtung Wirtschaftsförderung oder Regionalplanung gestellt. Praktische Erfahrung konnte ich während des Studiums bei einem Praktikum am Landratsamt Mühldorf am Inn im Bereich der Wirtschaftsförderung sammeln. Der ausschlaggebende Impuls, mich für eine Anstellung im Bereich des Stadtmarketing zu bewerben, entstand während eines Praxis-Semester bei einem Beratungsunternehmen für kommunales Marketing

myheimat: Die Wirtschaftsförderung der Stadt Schrobenhausen ließ anfangs zu wünschen übrig, weshalb das Projekt Citymanagement zunächst langsam ins Rollen kam. Wie zufrieden sind Sie mittlerweile mit den Zuschüssen?
Köhn Von Seiten der Stadt erfahre ich auf dem Weg hin zu einem professionellen Stadtmarketing breite Unterstützung. Seit dem Entschluss der Stadt, im Jahr 2007 einen Citymanager anzustellen, wurde eine eigene Haushaltsstelle eingerichtet um den Stadtmarketingprozess anzustoßen. Klar ist aber auch, dass auch die Wirtschaftstreibenden in Zukunft das „Projekt“ Stadtmarketing mittragen müssen. Meine Aufgabe besteht darin, mit der Gründung einer Genossenschaft weitere Partner ins Boot zu holen um den Standort nach Außen hin bekannt zu machen. Dabei kann Schrobenhausen natürlich mit seinem positiven Image als Spargel- und Lenbachstadt punkten.

myheimat: Das Gewerbe- und Industriegebiet rund um die Lenbachstadt floriert und verschafft der Stadt Ansehen als Wirtschaftsstandort, so dass auch internationale Investoren aufmerksam wurden. Welche strukturellen Veränderungen sind damit im Laufe der Jahre einhergegangen?
Köhn Die Veränderungen lassen sich aus zwei Blickwinkeln betrachten. Zum einen haben wir hier die wirtschaftliche Entwicklung im Bereich des produzierenden Gewerbes mit Unternehmen wie beispielsweise der Bauer AG, der Sauermann GmbH sowie dem Firmenverbund MBDA, die vor Ort expandieren. Auf der anderen Seite haben wir den Handel, der in den letzten Jahren in Schrobenhausen wie auch im bundesdeutschen Durchschnitt vor allem auf der „grünen Wiese“ expandierte. Daraus ergeben sich natürlich neue Verkehrsströme, die es gilt, in das Gesamtgefüge der Stadt zu integrieren. Spannende Themen für die Zukunft werden hier der Ausbau der Süd-West-Tangente und der Ortsumfahrung Mühlried sein.

myheimat: Welche Perspektiven bietet die Wirtschaftslage in Schrobenhausen entsprechend dieser Entwicklung für die Arbeitsmarkt- bzw. Ausbildungsplatzsituation?
Köhn Mit einer Arbeitslosenquote von 2,7 % haben wir im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen statistisch gesehen bereits jetzt das Kriterium der Vollbeschäftigung erreicht. Durch die kommenden Erweiterungen und Neuansiedlungen von Unternehmen wird der Wirtschaftsstandort Schrobenhausen somit auch in den kommenden Jahren, trotz der von Finanzexperten vorausgesagten Rezession in Deutschland, attraktiv bleiben. Vor Ort werden auch künftig hochqualifizierte Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen. Dabei profitiert Schrobenhausen natürlich von seiner günstigen Lage in mitten des Städtedreiecks. München - Augsburg – Ingolstadt.

myheimat: Schrobenhausen allein als Industriestandort zu begreifen, würde der Zielsetzung des Stadtmarketings widerstreben. Welche Maßnahmen werden demzufolge ergriffen, um die Attraktivität der Innenstadt für den Einzelhandel zu bewahren und die Umsiedlung auf freie Gewerbeflächen am Rande der Stadt in Grenzen zu halten?
Köhn Es geht nicht darum das Angebot auf der grünen Wiese zu begrenzen sondern das Angebot der Innenstadt herauszustellen und weiter zu verbessern. Große Einzelhandelsunternehmen gerade im Bereich des kurzfristigen Bedarfs - wie Lebensmittel und Drogerie – oder auch längerfristigen Bedarfs – Baumärkte und Unterhaltungselektronik - gehen nun mal von ihrer Unternehmensstrategie her in die Fläche. Hier kann eine historisch gewachsene Innenstadt durch ihre Kleinteiligkeit einfach nicht mithalten. Ihre Stärke sind die Fachgeschäfte im mittelfristigen Bedarf wie beispielsweise Bekleidung, Schuhe oder Spielwaren. Service und Qualität sind die Stärken mit denen der Handel in der Innenstadt punkten kann. Weiterhin besitzt gerade Schrobenhausens Innenstadt eine natürliche Aufenthaltsqualität mit ihrem gastronomischen Angebot, gemütlichen Cafés und dem grünen Stadtwall um ihren Kern.

myheimat: Ein Problem, das damit verbunden ist, sind die Klagen über die Parkmöglichkeiten für den Kunden im Stadtkern. Hat sich das Thema durch die Einführung der Parkleit-Broschüre in Wohlgefallen aufgelöst?
Köhn Nein, natürlich nicht, dass wäre zu kurz gedacht. Die Parkleitbroschüre ist nur ein kleiner Baustein im Rahmen der Entwicklung eines Gesamtverkehrskonzepts für Schrobenhausen. Zur Zeit hat der Stadtrat ein Planungsbüro aus München damit beauftragt, ein Konzept für die Innenstadt und den Bürgermeister-Stocker-Ring zu entwerfen. Ziel ist es, wie man den Verkehr bei gleichzeitiger Steigerung der Aufenthaltsqualität sinnvoll durch die Innenstadt führen kann. Die ersten Schritte wurden bereits mit der Verkehrszählung im Oktober sowie dem Bürgerforum im Dezember gemacht. Bis Mitte 2009 sollen dem Stadtrat Konzepte in Abstimmung mit den Bürgern vorgestellt werden.

myheimat: Seit gut einem Jahr sind Sie als City-Manager tätig. Welche Ihrer Ziele konnten Sie in dieser Zeit verwirklichen?
Köhn In meinem ersten Jahr als Citymanager in Schrobenhausen konnte ich die Weichen für ein dauerhaftes Stadtmarketing stellen. In vielen Gesprächen mit den Gewerbetreibenden vor Ort und den bereits bestehenden Interessensverbänden konnte ich einen breiten Konsens für eine einheitliche Vermarktung des Standortes feststellen. Dies gilt es nun in Form einer Stadtmarketing-Genossenschaft zu institutionalisieren. Die „Lenkungsgruppe Stadtmarketing“ – bestehend aus Mitgliedern der Werbegemeinschaft, des Verkehrsvereins, der Stadt, dem Gewerbeverband, der Ortsgruppe des LBE, dem Hotel- und Gaststättenverband und dem Spargelerzeugerverband - hilft mir dabei bei der Umsetzung.
Erste Veranstaltungen wie den Spargelmarkt im Ambiente des Pflegschlosses, zwei lange Einkaufsnächte in Kooperation mit der Werbegemeinschaft sowie einem Bürgerforum in der Schrobenhausener Zeitung verliefen in 2007 / 08 recht erfolgreich.

myheimat: Welchen Ausblick auf das Wirtschaftsjahr 2009 können Sie uns abschließend geben?
Köhn Für 2009 stehen verschiedenste Veranstaltungen an die in Zusammenarbeit mit der Stadt oder anderen Trägern geschultert werden müssen. Highlights wären da der Spargelmarkt 2009, die Schrobenhausener Kunstwochen, eine lange Einkaufsnacht, ein Kindertag sowie ein Schrobenhausener Autotag.
Hauptaufgabe des Citymanagers für 2009 wird es allerdings sein die Schrobenhausener Stadtmarketing-Genossenschaft zu gründen. Nur so kann auch nachhaltig Stadtmarketing vor Ort betrieben und der Standtort weiterhin erfolgreich vermarktet werden.

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1 Kommentar

Na ja Hoffentlich bleibt beim Vermarkten der Charme der Innenstadt erhalten. Konsum ist nicht alles. Auch die Lebensqualität für die Menschen, die in der Innenstadt wohnen ist wichtig.

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