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Mein Lieblingsprojekt ist die „Raue Rampe“: Ein Interview mit Dr. Karlheinz Stephan

Seit 2006 leitet Dr. Karlheinz Stephan die politischen Geschicke der Spargelstadt Schrobenhausen. Der promovierte Chemiker und zweifache Familienvater war jahrelang im Bayerischen Umweltministerium beschäftigt. Im ersten Teil der Jahresbilanz unterhielt sich myheimat mit dem Stadtoberhaupt über Schrobenhausens Städtepartnerschaften, die Verkehrsproblematik in der Altstadt und sein Lieblingsprojekt „Raue Rampe“.

myheimat: Seit zwei Jahrzehnten gibt es die Städtepartnerschaft zwischen den beiden Städten Schrobenhausen und Perg. Künftig sollen die Aktivitäten noch verstärkt werden, sagte der Referent für Partnerschaftsangelegenheiten Hartmut Siegl. Welche Möglichkeiten sehen Sie, Herr Dr. Stephan, die Partnerschaft zu stärken?

Dr. Stephan: Mit meinem Amtskollegen Toni Froschauer besteht bestes Einvernehmen. Uns beiden liegt die Partnerschaft sehr am Herzen. Das bietet die sicherste Grundlage und die besten Voraussetzungen für künftige Aktivitäten. In diesem Jahr besuchte ich Perg außer zu den offiziellen Anlässen auch zweimal privat, zum „Tag der Vereine“ und anlässlich des Weinfestes „Vinum“. Der Verkehrsverein Schrobenhausen plant, das „Vinum“ nächstes Jahr erstmals auch in Schrobenhausen zu veranstalten Im Jahr 2010 wird Thiers als Gastgeber des Städtepartnerschaftsdreiecks Thiers-Bridgnorth-Schrobenhausen verstärkt in den Blickpunkt rücken.

myheimat: Ein Streitpunkt in Schrobenhausen ist der Verkehr in der Altstadt. Bereits seit 35 Jahren werden immer wieder neue Konzepte gesucht, um das Problem zu lösen. Auch dieses Jahr hat sich vieles in der Verkehrspolitik in der Altstadt verändert. Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um das Verkehrsaufkommen in der Altstadt zu verringern und was ist für das nächste Jahr geplant?

Dr. Stephan: Stimmt, das Thema hat uns dieses Jahr sehr beschäftigt. Das Büro für Verkehrsplanung und Städtebau Lang & Burkhardt aus München erstellte ein Verkehrsgutachten. Dazu fand in der Stadthalle eine Informationsveranstaltung statt, um die breite Öffentlichkeit mit einzubinden. Außerdem hatten die Bürger die Gelegenheit, auf der Homepage unserer Stadt nicht nur besagtes „Verkehrskonzept Altstadt“, sondern auch die Präsentation „Stadtideen“ von Stadtrat Englert anzusehen. Schrobenhausens Bevölkerung ist aufgerufen, Meinungsäußerungen, Wünsche und Ideen dazu beizusteuern. Als Pilotversuch war im August/September für sechs Wochen am Sonntag die „Zeil“ gesperrt. Auch der Stadtrat beschäftigte sich intensiv mit der Situation „Innenstadt“. Als Resultat einer Klausurtagung ist der “Arbeitskreis Innenstadt“ ins Leben gerufen worden. Jede politische Gruppierung ist vertreten. Im nächsten Jahr sollen je nach Verfügbarkeit der Haushaltsmittel die Ergebnisse umgesetzt werden.

myheimat: Der Stadtrat brachte dieses Jahr die Umgestaltung der Parkplatzanlage mit Busbahnhof und die Errichtung eines Hochwasserschutzwalles auf den Weg und der Bau begann am 28.07.2009. Kann man künftigen Überschwemmungen damit besser Herr werden?

Dr. Stephan: Der Baubeginn am 28.07.09 war der erste von drei Bauabschnitten. Seit November rollen dort übrigens wieder die Busse, da die vorgegebene Bauzeit erfreulicherweise eingehalten wurde. Erst der dritte Bauabschnitt beschäftigt sich mit dem Hochwasserschutz, weil das Planfeststellungsverfahren für die Paar und die Weilach noch läuft. Nach Fertigstellung des letzten Bauabschnitts ist dann auch dieser Teil der Stadt selbstverständlich besser gegen Hochwasser geschützt. Das ist ja das Ziel.

myheimat: Die Europäische Kommission hat die Verordnung EG Nr. 510/2006 erlassen und seit der Spargelsaison 2009 steht auch der Schrobenhausener Spargel unter diesem Schutz. Ist dadurch zu erwarten, dass der Verkauf des qualitativ sehr hochwertigen Schrobenhausener Spargels sich noch mehr steigert?

Dr. Stephan: Das Verfahren zum Namensschutz „Schrobenhausener Spargel“ ist leider noch nicht abgeschlossen. Im Moment ist es fraglich, ob dies zu Beginn der kommenden Spargelsaison bereits der Fall sein wird. Alleine durch den Namensschutz wird nicht mehr Spargel gekauft. Aber es ist schon wichtig, dass der Käufer sicher sein kann, dass er wirklich hoch qualitativen erntefrischen Schrobenhausener Spargel und nicht minderwertigen ausländischen Spargel kauft.

myheimat: Am 23. April 2009 wurde die Ruhmeshalle auf der Theresienhöhe in München um sechs Büsten reicher, unter anderem auch um die Büste des bekannten Schrobenhausener Malers Franz von Lenbach. Auch Sie haben nicht bei der Enthüllung gefehlt. Welche Eindrücke hatten Sie von der Büste? Wird sie dem Maler gerecht?

Dr. Stephan: Ja, ich glaube schon. Den Künstler, der die Büste hergestellt hat, Matthias Gangkofner, lernte ich bei der Enthüllung kennen. Kürzlich stattete er unserer Stadt mit einigen Gästen einen Besuch ab. Das Interesse der Besucher galt dem Lenbachsaal und den dort ausgestellten Exponaten. Wussten Sie eigentlich, dass die Stadt Schrobenhausen im November von der Urenkelin Lenbachs, Frau Anjella Aschoff reich beschenkt wurde? Auf Grund eines Umzugs hat sie sich entschlossen, 120 Exponate an uns abzugeben. Der großzügigen Spenderin gebührt mein Dank. Natürlich werden wir die Kunstliebhaber zu gegebener Zeit an diesem Geschenk teilhaben lassen.

myheimat: Welches Schrobenhausener Highlight hat Sie persönlich im Jahr 2009 am meisten begeistert?

Dr. Stephan: Eine eindeutige Antwort ist aufgrund der Vielfalt der Themen kaum möglich. Kulturelle Highlights waren die Hundertwasserausstellung zur Spargelzeit sowie die Projekte „Literarische Sommerakademie“ und die „Tage der Alten Musik“. Menschlich berührt haben mich die vielen Gespräche und Kontakte anlässlich der Partnerschaftsfeiern. Mein Lieblingsprojekt im Baubereich ist zweifellos die Raue Rampe, der Wildbach, den wir im Frühjahr mit einem Entchenrennen mit 200 Teilnehmern einweihten. Im Bereich der Schleifmühle am Weilachkanal erfolgte der Umbau der alten Wehranlage in eine biologisch durchgängige Rampe. Dadurch wird die Lebensraumfunktion erhöht und die ökologische Gesamtsituation verbessert.

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