Aktuelle Winterbilder dieser Woche - dazu ein Mundartgedicht zum dritten Advent.
Wias friara so war...
In meina Kindheit war Weihnachtn no schee.
Drauß, vor da Haustür, grood medderweis Schnee.
Saukoid is gwesn und d’Nächt so ganz klar -
I erinner mi gern no, wias Friara so war.
Für uns Kinda wars a bsonders scheene Zeit,
mia ham uns ganz narrisch aufs Christkindl gfreid.
D’Ruatn, vom Knecht Ruprecht, hod da Vadda ned braucht.
Und hods moi an Streit gebn, war a längst scho varraucht.
Unsern Christkindlbriaf, so an kloana Zettl,
ham ma nausglegt aufs vordere Fenstabrettl.
A Puppn, an Fuaßboi, an recht siaßn Punsch,
so häd hoid a jeda an Weihnachtswunsch.
Lang ham ma gwart, obs Engerl boid kimmt,
obs den weidn Weg vom Himme, zu uns owa findt.
So is se vaganga, de stade Zeit
und d’Heilige Nacht war nimma weid.
Schnoi no, fürn Opa, an Tabak eikafft,
weil a hoid oiwei sei Pfeifn no pafft.
In jedm Eggerl war ebbas vasteckt,
da Hanse, der Lausbua, hods pfeigrod entdeckt!
In oam Johr, do wars mit eahm bsonders schlimm!
Do findt a doch glatt des neie Parfüm,
a Gschenk füa d’Muadda, so a winzig kloans Flascherl,
vasteckt in da Oma iahm Sonntagsdascherl.
Mia warn zwar need reich, aba a need ganz arm.
Denn inwendig wars uns ums Herz rum so warm.
Koan Fernseha hods gebn und a sonscht koan Radau.
Wia ma jezzat so feiert, do draus wer i need schlau!
Wia jeds Johr um Zehne, wars hegschde Zeit,
a jeda hod se aufs Meddngeh‘ gfreid.
Obwohls ganz schee weid war und middn in da Nacht:
Koana hod do a Lätschn hi gmacht.
Oiß war ganz anders im Gegnsatz zu Heid‘,
so ändern se d’Zeitn, so ändern se d’Leit.
©Verse und Bilder Heidi K. dritter Advent, 2012.
Jürgen, obwohl ich mir einbilde Plattdeutsch etwas zu verstehen, kann ich die Texte von E.E. nicht verstehen. Und mit meinem Bairisch wird es doch auch nicht anders sein, wenn ein Norddeutscher versucht das nachzusprechen.