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Adventus
Eine besondere Zeit in Jerusalem

Jerusalem, es war wohl einige Jahre vor unserer Zeitrechnung, noch vor dem heute als Jahr Null bezeichnetem Beginn der modernen Zeitrechnung.

Einfache Bauern, Hirten, hüteten ihr Vieh, meist Schafe, vor den Toren der Stadt. Von Jerusalem aus waren es knapp zwei Stunden zu Fuß in südliche Richtung, um in das kleine Dorf Bethlehem zu kommen.

Der 12-jährige Junge Gideon war regelmäßig mit seinem Vater dort unterwegs, die kleine Siedlung lag zwischen Haifa und Nazareth. In Haifa wohnte Gideons Onkel, in Nazareth hatte die Familie Freunde. ‚Dorf’ war für Bethlehem fast übertrieben, die wenigen Familien, die dort ihre Tiere hüteten und einfache Lebensmittel anbauten, konnte man kaum als Dorfgemeinschaft bezeichnen.

Die Trockenheit war eine große Last. Nur einige Olivenbäume spendeten bescheidenen Schatten.

Gideons Schwester Jemima war heute zu Hause geblieben, es war mal wieder Hausputz und Schafe scheren angesagt, dabei konnte sie ihrer Mutter tatkräftig helfen.

Gideon empfand diesen 15. des letzten Monats irgendwie besonders. Die Sonne brannte bereits am Morgen vom Himmel und es waren unglaublich viele Wanderer unterwegs: seit einigen Wochen waren jeden Tag viele Menschen unterwegs, da Quirinus, der römische Statthalter, auf Anweisung von Kaiser Augustus zu einer Volkszählung aufgerufen hatte; was das genau war, verstand Gideon nicht. Er hatte schon mehrmals seinen Vater gefragt, aber immer nur eine wenig sagende, etwas knurrige Antwort erhalten.

Aber was war das für ein Tag heute? Der 12-jährige Gideon konnte sein Gefühl irgendwie nicht in Worte fassen. Er musste morgen oder in den nächsten Tagen Abiram, seinen Freund, mit dem er über alles sprechen konnte, von seiner Vorahnung erzählen…

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