Der Meister hat sie mir in meine Feder gelegt
Theater Weiss präsentiert:
Schwarz ist der Kronprinz meiner Farben
Phänomenale Uraufführung im Pfarrzentrum Aichach!
Theater Weiss präsentiert, im Rahmen der Landesausstellung 2020, die Tanzmelancholie "Schwarz ist der Kronprinz meiner Farben".
"Liebe Zukunftsseele, dir übergebe ich diese Schriften, der Meister hat sie mir in meine Feder diktiert, und auch er hat ihren Zweck bestimmt, nämlich: Vom Jahre 1889 an in 60 Jahren, sollen sie veröffentlicht werden".... so schrieb es die Kaiserin von Österreich. Damit legt Autor und Regisseur Alexander vom Stein den Grundstein einer großartigen Tanzmelancholie.
Das Stück beginnt im Märchenwald mit einem Prolog.
Sisi schrieb ein Gedichte-Tagebuch, von dem zu Lebzeiten nur eine Handvoll Menschen wusste. Darin hat sie Zeitgenossen bewertet, Zeitgeschehen dokumentiert, sehr viel Melancholisches geschrieben, schlüpfte in verschiedene Rollen, bewunderte verschiedene Figuren. Zentrale Figur ihrer Bewunderung und ihr geistiges Zuhause galt Heinrich Heine (Ferdinand Kreitmair), der zu der Zeit schon tot war.
Alexander vom Stein lässt in seinem Stück diese beiden Figuren aufeinander treffen. Sisi und Heinrich Heine treten in einen lyrischen Dialog.
Er lässt drei verschiedene Persönlichkeitsmerkmale von drei Sisi's darstellen. Man erlebt die tanzende Sisi (Elena Ludwig), die nach dem Tod ihres Sohnes Rudolf verstummt, nicht mehr dichtet und nur noch schwarz trägt; Die lyrische Sisi (Mathilde Mahrenholtz) und die singende Kaiserin-Figur (Anna Singer).
Diese drei Persönlichkeiten verschmelzen und gehen wieder auseinander, suchen Zuflucht beieinander, leiden gemeinsam. Sie sind hin- und hergerissen - ein sehr ergreifend dargestelltes Schauspiel eines herausragenden Ensembles.
Als Art Moderation bedient man sich der von Sisi erfundenen Zukunftsseele, die Alexander vom Stein verkörpert. Dadurch konnte das Stück mit authentischen Zeitzeugen, Texten, Zitaten angereichert, oder besser gesagt bereichert werden.
Der Obduktionsbericht vom 31.01.1889 besagt, das Kronprinz Rudolf Selbstmord begangen hat. Einer seiner vielen Abschiedsbriefe waren seiner Mutter gewidmet.
Der finale Totentanz fesselt den Zuschauer und entfaltet seine eigene Kraft.
Siehe Zeitungsbericht der AZ in der Bildergalerie