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Der Oberwichtelrat sieht alles
Wichtelei im Krankenhaus

"Jariiiiiiii,wach auf!" rief Jondo aufgeregt hinter der Wand.
"Was? Was denn?" Jari rieb sich verschlafen seine kleinen Äuglein und schaute Jondo neugierig an.
"Es ist doch noch nicht mal Mittag! " maulte er weiter.
"Richtig! Aber es ist was passiert!"
"Was denn? Fällt Weihnachten dieses Jahr aus?"
"Ha, ha,ha....schlimmer , viel schlimmer."
"Müssen wir woanders wichteln?"
"Das wäre eine Idee!"
"Ich verstehe nicht was du mir sagen willst. Jetzt rede endlich."
"Das Mädchen ist im Krankenhaus."
"Was? Wieso?"
"Keine Ahnung wieso. Ich bin ein Wichtel und kein Arzt. Aber ich habe eben ein Telefonat gehört. Da hat wohl die Mama den Papa angerufen und das alles erzählt. Der Papa hat dann seine Mutter angerufen, ihr dann alles erzählt. Er war ganz aufgeregt. Hat immer wieder gesagt das Mädchen müsse im Krankenhaus bleiben. "
"Pah.....da können wir nichts machen. Wenn der Oberwichtelrat das erfährt schickt der uns wo anders hin. Dabei ist es hier soooo gemütlich."
Jari reckte und streckte sich in seinem Bettchen.
"Wir können wohl was machen, wir werden einfach ins Krankenhaus gehen und dort wichteln."
"Jondo du bist verrückt. Wie sollen wir da denn hinkommen?"
"Wir verstecken uns in der Reisetasche die der Papa packen soll, mit Schlafsachen für die Mama und das Mädchen."
"Wieso die Mama? Dachte das Mädchen ist im Krankenhaus."
"Die Mama darf wohl bei dem Mädchen im Krankenhaus bleiben."
"Und wie machen wir das mit der Tür?"
"Ich geh jetzt vorsichtig raus und schau mal ob unsere "Eis am Stiel Tür" noch da ist. Die nehmen wir mit. Aber wir müssen uns sehr beeilen."
"Das geht nicht, weil die Tür sieht man doch. Wir müssen uns im Krankenhaus eine neue bauen."

In der Wohnung erklangen Geräusche, der Papa würde gleich die Tasche nehmen und zum Krankenhaus fahren. Jondo und Jari kletterten mit ihrer kleinen Leiter hinaus. Suchend blickten sie sich um. Da.! Da stand die Tasche bereits im Flur. Der Papa war nur noch mal.kurz im Badezimmer verschwunden.
"Los! Wir müssen da rein."
Die beiden zogen am Reißverschluss, nur eine winzige Ecke auf und zwängten sich hinein.
"Buh, ist das hier aber dunkel."
"Pssst, leise. Kriech einfach irgendwo hinein, in die Schlafanzughose am besten."
Kurz darauf schaukelte die Tasche.
Jondo flüsterte : " Geht los. Mission Krankenhaus kann beginnen."

Das Mädchen lag in ihrem Krankenhaus Bett und langweile sich. Auch die Mama hatte Langeweile. Da klopfte es an der Tür und der Papa schwenkte die Reisetasche wie ein Flugzeug hin und her. "Im Landeanflug, Kleidertransport für mein krankes Mädchen."
Jondo und Jari fühlten wie sie herumgewirbelt wurden und sie wurden ganz grün im Gesicht.
"Ich muss gleich brechen......"
"Nein, auf keinen Fall musst du das. Wir müssen hier gleich ganz leise bleiben."

Die kleine Familie blieb eine halbe Stunde zusammen im Zimmer, sie redeten über krank sein, gesund werden, Essen im Krankenhaus, ob der Papa Zuhause alles habe was er brauche, er dürfte nicht vergessen die Farbratten zu füttern und dann sagte das Mädchen noch was ganz liebes. "Papa, du musst jeden Abend einen Apfel und etwas Brot vor die Wichteltür legen."

Wenig später wurde die Tasche angehoben und die Mama packte die Sachen aus und legte sie in den Schrank. Jondo und Jari klammerten sich fest im Bein der Schlafanzughose.
Die Schranktür schloss sich und die beiden kletterten aus der Hose.
"Wir verstecken uns jetzt erstmal ganz hinten im Schrank und warten bis es Abend wird. Dann sehen wir uns das Krankenhaus einmal genauer an."

Mehrmals kam irgendjemand ins Zimmer. Sie hörten es wurde Fieber gemessen, das Mädchen bekam irgendwelche Pillen, dann gab es etwas zu essen, dann wurde das Essen wieder abgeholt. Zumindest das was davon übrig blieb.
Der Schrank wurde geöffnet, die Mama brauchte ein T-Shirt. Die beiden pressten sich in die äußerste Ecke. Kurz darauf kam das Mädchen an den Schrank und holte ein paar Socken heraus. "Wir brauchen ein anderes Versteck! Da müssen wir uns später als erstes drum kümmern. Hier ist zuviel Tohuwabohu."

Stunden später, noch mehrmals war der Schrank geöffnet worden und vier Schwestern waren ins Zimmer gekommen.
"Das Mädchen hat vier Schwestern?" fragte Jari.leise.
"Nein , in einem Krankenhaus wohnen glaube ich ganz viele Schwestern."
"Ohne Brüder?"
"Die heißen Pfleger."
"Tierpfleger?"
"Quatschkopf! Hier werden doch keine Tiere gepflegt."
"Können wir jetzt endlich raus aus dem Schrank?"
"Hab auch schon Hunger. Aber erst ein neues Versteck finden."

Mit viel vereinter Kraft drückten die Zwei den Schrank auf.
"Mama, der Schrank ist aufgesprungen." rief das Mädchen. Die Mama war gerade im Badezimmer des Krankenzimmers. Jondo und Jari beeilten sich herauszukommen und flitzten wie zwei Wiesel unter das Bett des Mädchens.
Die Mama kam und schob die Schranktür wieder zu.
Nun gab es für die Wichtel kein zurück. Sie schauten sich vorsichtig um. Blieben aber unter dem Bett, bis das Mädchen und die Mama endlich schliefen.
"Das war jetzt aber anstrengend, soooo lange warten. Und wo bekommen wir nun was zu essen?"
Da öffnete sich die Tür und eine Nachtschwester trat ins Zimmer. Mit einer kleinen Taschenlampe leuchtete sie auf das Mädchen. Jondo und Jari liefen eilig hinaus. "Puh , hier ist es ja total hell!" rief Jari als er auf den Flur trat. "Schnell weg , da auf dieses Gefährt.' Die Schwester kam aus dem Zimmer und schob den Wagen auf dem die Wichtel sich nun erneut versteckten, über den Flur. Dann stoppte sie vor dem nächsten Zimmer und ging hinein. "Was für ein Wagen ist denn das? Was sind das für weiße Dinger? Flauschig sind die, wären prima Matratzen."
Die Schwester kam aus dem Zimmer und fuhr zum nächsten. Dort rief eine Stimme; "Wir brauchen eine neue Windel für Jonas."
Die Schwester nahm nun eines dieser weißen Dinger und ging damit ins Zimmer.
"Windelmatratzen sind das, hast du gehört Jari. Wir nehmen eine mit. Lass uns die mal irgendwo verstecken."
So schnell sie konnten trugen die Wichtel ihre Beute zu einer Sitzgruppe. Sie schoben die Windel unter einen Sessel der in einer Ecke stand. "Ein idealer Platz. Hier sieht uns keiner."
"Jetzt aber erstmal was essen."
"Ja schnell bevor die Schlafschwester wiederkommt.'

So liefen sie den Flur entlang und kamen zum Schwesternzimmer. "Da schau, ein Teller Obst."
Sie bissen überall ein Stückchen ab. Danach fühlten sie sich gestärkt. So gingen sie vorsichtig auf Entdeckungsreise.
Sie kamen in manche Zimmer rein, weil die Türen offen geblieben waren. Überall lagen kleine und manchmal große Menschen im Bett. In einem Zimmer lagen Buntstifte auf einem Tisch. Jondo bemalte damit die Wand , damit sie etwas freundlicher aussah.
Jari hatte in einem anderen Zimmer ein ferngesteuertes Auto gefunden und sie liehen es sich aus, damit sie schneller damit über den Flur fahren könnten. Doch da kam die Nachtschwester und rief :"Luka, sofort hörst du auf zu spielen, es ist Zeit zum schlafen."
"Sie hat uns nicht gesehen. Nur das Auto. Flott,bieg da rechts ab und dann schnell raus."
Die Nachtschwester rannte hinterher. Als sie um die Ecke bog stand dort das Auto. Sie hob es auf und ging damit zu Luka ins Zimmer. Der schlief allerdings tief und fest. Verwundert stellte sie den Wagen auf den Tisch.
Als sie ins nächste Zimmer kam fiel sie fast über einen Buntstift.
Sie hob ihn auf und sah die Kritzeleien an der Wand.
"Also das geht nun aber wirklich zu weit Elsa." maulte sie.
Aber auch Elsa schlief .
Kopfschüttelnd beendete sie ihre erste Nachtrunde und ging ins Schwesternzimmer.
Als sie sich eine Birne von der Obstschale nahm , sah sie die kleinen Bissspuren. Sie blickte auf das Obst und sah noch mehr kleine Bisse. "Haben wir hier jetzt auch noch Mäuse?"

Jondo und Jari waren in der Zwischenzeit am Bettenlager angekommen. Dort war zu dieser Zeit niemand mehr.
So hüpften sie von Bett zu Bett.
Als sie bei einem Bett eine Fernbedienung fanden, drückten sie drauf und die Matratze bewegte sich . Laut lachend tobten sie damit herum und Jari sagte es sei fast so schön wie Karussell fahren. Erst als es langsam heller wurde schlichen sie zu ihrer Windelmatratze und schliefen bis die Frühschicht laut polternd durch die Flure rannte. "Hier soll man gesund werden? Ist ja viel zu laut. Wir müssen das Mädchen hier rausholen."
'Das geht nicht Jari. Zuhause kann man ihr gerade nicht helfen. Sie muss bleiben bis die ihr sagen sie darf wieder nach Hause. Und wir bleiben so lange hier bei ihr im Krankenhaus. Denk dran, wir haben vom Oberwichtelrat den Auftrag bei ihr zu sein."
"In Bad Honnef Jondo. In Bad Honnef. Und wir sind wo?"
"In Sankt Augustin. Und Auftrag ist Auftrag, ob nun hier oder da. Du weißt doch was der Oberwichtelrat immer behauptet."
"Ja, er sieht alles, hört alles, weiß alles."

So blieben die beiden Wichtel im Krankenhaus, bis es dem Mädchen wieder besser ging.
Allerdings der Nachtschwester ging es gar nicht gut, denn es geschahen jede Nacht merkwürdige Dinge auf ihrer Station.

(EvL,2024)

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2 Kommentare

Wieder eine schöne Geschichte. Ich warte auf die nächste Folge.

Lieben Dank. Dir einen schönen 3.Advent.

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