St. Joseph in Salzgitter-Lebenstedt: Ohne Turm und ohne Glocken
In den 1950er war es im nördlichen Bereich des Stadtteils Lebenstedt, dem „Abschnitt V“, notwendig geworden, ein festes Kirchengebäude zu errichten, weil die bisherige Barackenkapelle, die als Notbehelf diente, vor allem räumlich völlig unzureichend geworden war.
Auf dem Eckgrundstück an der Kreuzung Albert-Schweitzer-Straße/Suthwiesenstraße weihte Generalvikar Dr. Wilhelm Offenstein am 2. April 1956 den Grundstein der Kirche, die in moderner Bauweise mit einem Stahlgerüst errichtet wurde. Die feierliche Einweihung von St. Joseph erfolgte am 2. Juni 1957 durch Bischof Heinrich Maria Janssen.
Aus der Geschichte:
Die Gemeindemitglieder hatten in den schwierigen Kriegs- und Nachkriegsjahren ihre Gottesdienste in der Baracke gefeiert, die 1941 im „Abschnitt V“ erworben und mit viel Engagement zu einer kleinen Kapelle (1958 abgerissen) umgestaltet worden war.
In der Nazizeit war auf Anordnung durch die Gestapo (Geheime Staatspolizei) die Baracke Gründonnerstag 1942 gesperrt worden, und erst nach dem Kriegsende fanden ab Christi Himmelfahrt, 10. Mai 1945, wieder Gottesdienste in dem kleinen Gebäude statt.
Das Kirchengebäude von St. Joseph war keineswegs in wohlhabenden Jahren errichtet worden, nur die Geldspenden und Arbeitsstunden vieler Gemeindemitglieder machten den Bau möglich. Aus finanziellen Gründen war in den 1950er Jahren auf die Errichtung eines Kirchturmes und auf Glocken verzichtet worden.