In Rostock unter Denkmalschutz: 80 m lange Ziegelwand der einstigen Ernst-Heinkel-Flugzeugwerke
Wer in Rostock in der Lübecker Straße unterwegs ist, dem fällt eine lange Ziegelwand auf dem Gelände der ehemaligen Schiffswerft Neptun auf.
Sie ist ein Relikt aus der Zeit der damaligen Ernst-Heinkel-Flugzeugwerke und erinnert an die Geschichte der Hansestadt während der Zeit des Nationalsozialismus, an die Rüstungsindustrie und an die Ausbeutung von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen.
Ernst Heinkel hatte 1933 für die Erweiterung seines Unternehmens zwei Produktionshallen erworben und diese 1934 durch die 80 Meter lange Backsteinmauer im Stil der klassischen Moderne verkleidet.
Die Heinkel-Werke waren bereits 1932 zum größten Industriebetrieb Mecklenburgs geworden. Die Zahl der Mitarbeiter stieg in Rostock von etwa 1.000 (1933) über rund 9.000 (1939) auf etwa 16.000 (1944). Das war ausschließlich auf die staatlichen Nachfrage nach Kriegsflugzeugen zurückzuführen.
Wegen der Rüstungsindustrie war Rostock Ende April 1942 zu einem wichtigen Angriffsziel der Alliierten im Zweiten Weltkrieg geworden. Die Mauer steht seit dem Abriss der Gebäude seit 1993 unter Denkmalschutz.
Schon seit ich in Rostock lebe, habe ich mich gefragt, warum diese Reste unter Denkmalschutz stehen oder so behandelt werden. Abgesehen, davon, dass sie an die Schrecken des Krieges erinnern, stellen diese Restwand doch kein architektonisch wertvolles Denkmal dar. Ich kann mir nicht vorstellen, wie dieser Schandfleck in eine Bebauung des ganzen Areals einbezogen werden kann. Also weg damit und die Steine zur Restauration wertvollerer Bausubstanz verwenden. Der Schreiber hat tunlichst vermieden, dazu seinen Standpunkt zu vertreten.
Ich warte auf Sätze, die meinen Unverstand und die Bilderstürmerei verurteilen.