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Rostock: Wo ein riesiges Ölgemälde die schöne Legende von der Klostergründung illustriert

  • Gesamtansicht des Gemäldes mit der Stiftungslegende des Klosters "Zum Heiligen Kreuz"
  • hochgeladen von Helmut Kuzina

Wer das Kulturhistorische Museum der Stadt, das ehemalige Zisterzienserinnen-Kloster "Zum Heiligen Kreuz" betritt, sieht im früheren Kreuzgang sofort das 9,27 m lange und 1,80 m hohe Ölgemälde, das - so wurde bei Restaurierungsarbeiten 2005 festgestellt - aus dem Jahr 1765 stammt. In einigen Reiseführern wird immer noch 1705 als Entstehungsjahr der monumentalen Darstellung angegeben, die in einer Bildergeschichte illustriert, wie es zur Gründung des Klosters gekommen sein soll.

Die Inschrift, die sich über das gesamte Bild hinzieht, stellt heraus, dass es bei der Abbildung um die Gründung des Klosters "Zum Heiligen Kreuz" durch die dänische Königin Margarete im Jahr 1270 geht. In der Überlieferung heißt es, dass Königin Margarete von Dänemark aus der Kirche ausgeschlossen worden sei, weil sie sich Kirchenbesitz angeeignet habe, dann zur Buße nach Rom gepilgert sei und vom Papst die Absolution erhalten habe. Der habe ihr dann eine kostbare Kreuzreliquie mit dem Auftrag übergeben, ein Kloster zu stiften. Auf der Heimfahrt seien ihre Schiffe bei Rostock durch Stürme immer wieder ans Ufer zurückgeworfen worden, was sie als Zeichen verstanden habe, hier das Kloster zu gründen, in dem sie dann bis zu ihrem Tod gelebt habe, berichtet die Legende.

Fakt ist, dass sich die Stiftungsurkunde als Fälschung erwiesen hat. Denn Rostocker Bürgerfamilien waren 1270 tatsächlich die Initiatoren zur Gründung des Konvents, um ihren unverheirateten Töchtern ein standesgemäßes Leben in der Geborgenheit der kirchlichen Gemeinschaft zu ermöglichen. Die legendäre Erwähnung, eine Königin unter den Klostergründungen zu haben, wertete immerhin die bürgerliche Stiftung in den Augen aller erheblich auf. Warum die mittelalterliche Gründungslegende noch im 18. Jahrhundert bildlich dargestellt wurde, zumal das Kloster schon 1584 nach der Reformation in ein evangelisches Damenstift umgewandelt worden war, müsste noch herausgefunden werden.

Zur Bildgeschichte:
1. Königin Margarete von Dänemark kniet in Rom vor Papst Urban, bittet ihn in Gegenwart hoher kirchlicher Vertreter um Verzeihung und erhält die Absolution. Der Papst überreicht der Königin ein Reliquiar mit Splittern vom Kreuz Jesu und fordert sie auf, ein Kloster zu gründen, das den Namen "Zum Heiligen Kreuz" erhalten soll.
2. Mit ihrer Begleitung reitet die Königin zum Strand von Warnemünde, wo ihre Schiffe in stürmischer See liegen.
3. Königin Margarete steht inmitten des mittelalterlichen Zisterzienserinnenkonvents, im Hintergrund der Klosterprobst, ein Dominikanermönch aus dem Kloster St. Johannis. Die ochsenblutrote Farbe der Klosteranlage zeigt, wie die Fassaden im 18. Jahrhundert aussahen. Hinter der Personengruppe ist links der Ostflügel und über ihr die Klosterkirche auszumachen.

  • Gesamtansicht des Gemäldes mit der Stiftungslegende des Klosters "Zum Heiligen Kreuz"
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  • Bild 1 / 4
  • Königin Margarete von Dänemark erhält vom Papst das kostbare Reliquiar und wird aufgefordert, ein Kloster zu gründen.
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  • Bild 2 / 4
  • Mit ihrer Gefolgschaft wird die Königin am Strand von Warnemünde an der Weiterreise gehindert.
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  • Bild 3 / 4
  • Die dänische Königin mit den Zisterzienserinnen vor der Klosteranlage in Rostock
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  • Bild 4 / 4

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