In Rostock: "Der Spökenkieker" von Christian Rohlfs - einst geächtet, jetzt geschätzt
Im Kulturhistorischen Museum besticht das expressionistische Gemälde „Der Spökenkieker“, das der Maler Christian Rohlfs (1849 – 1938) im Jahr 1923 gestaltete. Rohlfs gehörte zu den Künstlern, die Anfang des 20. Jahrhunderts den Expressionismus als selbstständige Kunstrichtung betonten.
Rohlfs Darstellung eines Spökenkiekers zeichnet sich durch ihre ausdrucksstarke Farbigkeit sowie abstrahierende Vereinfachung aus, und seine Werke werden im Zusammenhang u. a. mit Oskar Kokoschka, Emil Nolde und Paula Modersohn-Becker genannt.
Im norddeutschen Raum werden diejenigen als Spökenkieker bezeichnet, denen die Fähigkeit nachgesagt wird, die Zukunft (Leiden, Krieg) vorhersagen zu können. Weil jedoch das expressionistische Rohlfs-Kunstwerk und sein kritischer Inhalt nicht der nationalsozialistischen Propaganda entsprachen, wurde es beschlagnahmt und 1937 als ein Beispiel „entarteter Kunst“ in einer Münchner Ausstellung verfemt.
Im Kulturhistorischen Museum Rostock hat sich das einmalige Zeugnis der Kunstgeschichte erhalten, das aus dem Bestand aus der nationalsozialistischen Aktion "Entartete Kunst" stammt.