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Alfred Schwarzmann

Alfred Schwarzmann - der Name tauchte wieder auf im Zusammenhang mit dem Gewinn der Silbermedaillen im Kunstturnen durch Nguyen und Hambüchen. Das beschwört Erinnerungen herauf an meine Schulzeit, denn Alfred Schwarzmann war mein Sportlehrer am Ratsgymnasium in Goslar.
Schwarzmann wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden, er starb am 11. März 2000, 12 Tage vor seinem 88. Geburtstag. Warum erinnerte man sich dieses immer bescheiden auftretenden Mannes?
Er gewann bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin 3 Gold- und 2 Bronzemedaillen, aber das ist nicht die ganze Geschichte: nach zwei wegen des Weltkriegs ausgefallener Olympiaden, um die er sich betrogen sah, wollte er es 1952 in Helsinki noch einmal wissen. Mit 40 Jahren, weit über das olympische Alter hinaus, gewann er die Silbermedaille am Reck mit einer Kür, von der der Goldmedaillengewinner Günthard sagte, sie hätte "eigentlich Alfred gebührt - aber er war eben Deutscher". So wird es in vielen Biographien geschrieben. Schwarzmann selbst erzählte uns nur, "der andere sei eben 1 Zehntel besser gewesen".
Seine Goldmedaillen gewann er mit der Mannschaft, im 12-Kampf und beim Pferdsprung, Bronze am Reck und am Boden.
In einer Vertretungsstunde brachte Schwarzmann seine Medaillen mit in die Klasse. Sie waren etwas verbogen, aber sorgfältig in Seidenpapier gewickelt.
"Selbst wenn es mir sehr dreckig ginge - von diesen Medaillen würde ich mich nie trennen", so erzählte er uns, aber er ließ sie herumgehen, und wir durften sie anfassen. Welcher 8-Klässler hatte jemals 6 olympische Medaillen in der Hand? Ich glaube nicht, dass wir das damals richtig einschätzen konnten.
Die Nachwelt hatte ihn fast vergessen, aber 1999 wurde er in einer Umfrage des "Kicker" zum "Turner des Jahrhunderts" gewählt, die Turnhalle des Gymnasiums trägt heute seinen Namen, und wenn 2012 ein deutscher Turner wieder eine Medaille im Mehrkampf gewinnt, wie Marcel Nguyen, dann wird sein Name wieder lebendig - auch in meiner Erinnerung.

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