Klimaschutzaktionsprogramm der Stadt Ronnenberg - „ Freie Wähler“ fordern Aktionsplan „Wohnpark Empelde am See“
Die beabsichtigte Verwendung von Ökostrom in öffentlichen Gebäuden als Bestandteil des städtischen Klimaschutzaktionsprogrammes der Stadt Ronnenberg löst bei den „Freien Wählern“ unterschiedliche Reaktionen aus.
Zunächst wird die beabsichtigte Verringerung des Treibhauseffektes mit einer für Ronnenberg beschlossenen CO2-Reduzierung auf 2 Tonnen pro Einwohner und Jahr bis 2050 als ein ökologisch vernünftiges und zugleich anspruchsvolles Ziel mitgetragen.
Gleichwohl ergeht der Hinweis, dass umweltorientierte Politikvorhaben nicht dem Alleinvertretungsanspruch einzelner Parteien zuzuschreiben sind und deren lokales, ökologisches Politikverständnis einzelfallbezogen auf den Prüfstand gestellt werden muss. So am Beispiel „Wohnpark Empelde am See“.
Schon seit mehreren Jahren streiten die „Freien Wähler“ für eine Straßenöffnung der Beckstraße/ Mühlenberg in Richtung Hannover, scheiterten bisher aber am entschiedenen Widerstand der Ratsmehrheit aus SPD und Grünen.
Die Öffnung der Beckstraße gilt nach Einschätzung der „FW“ als ein längst überfälliges „Muss“, weil den Bewohnern des Wohnparks seit den 80-er-Jahren durch die Bahnschranken an der Nenndorfer Straße endlose Staus, unzumutbare Wartezeiten, lange Umwege und damit erhöhte Kosten abverlangt werden. Und das mit zunehmender Tendenz.
Das Aufkommen des Schienenverkehrs wird sich in Zukunft deutlich erhöhen und damit zwangsläufig den ohnehin schon völlig überflüssigen CO2-Ausstoß drastisch in die Höhe treiben. Eine von der Stadt Ronnenberg vor einigen Jahren beauftragte Verkehrszählung hat ergeben, dass täglich jeweils ca. 2000 PKW’s die Bahnschranke in der Nenndorfer Straße und die gleiche Anzahl zusätzlich die Löwenberger Str. passieren-also 4000 Fahrzeugbewegungen täglich!! Und es werden zukünftig immer mehr!
Anhand einer in 2010 durchgeführten Beispielrechnung wurde deutlich, dass durch die Schließung der Beckstr. und die damit verbundenen Umwege auf der Basis des Spritverbrauches eines Kleinwagens jährliche Umweltbelastungen von überschläglich
35000 kg CO2-Ausstoss
von den Anwohner des Wohnparks in Kauf genommen werden müssen.
Durch die bevorstehende Bebauung des südlich gelegenen Brachgeländes nahe der Bahnlinie wird das Verkehrsaufkommen im Wohnpark weiter anwachsen. Damit werden besonders die Bewohner des verkehrskritischen Nadelöhrs „Löwenberger Str.“ durch Umweltgifte und Verkehrsrisiken zusätzlichen Belastungen ausgesetzt.
Wer klimaschädliche Treibhausgase in Ronnenberg ernsthaft verringern will, kommt nicht daran vorbei, durch eine veränderte Verkehrsführung im Wohnpark am See endlich dafür zu sorgen, dass völlig überflüssige, gesundheitsschädliche CO-2-Emissionen nicht länger von ihren Bewohnern ertragen werden müssen.
Als allererste Etappe auf dem Weg zum Ronnenberger Klimaschutzprogramm gehört bei den Verantwortlichen daher erst einmal der Verzicht auf überflüssige Umweltgifte auf die Agenda! Geschieht dies –wie es das Beispiel „Wohnpark am See“ zeigt–nicht, dürfte der Glaubwürdigkeit anspruchsvoller, ökologischer Absichtserklärungen der Politik durch die Bürgerinnen und Bürger kaum Glauben geschenkt werden.
( Nitsche/ Vorstandssprecher „Freie Wähler“ )