Kulturdenkmale in Ronnenberg: Die Kapelle von Weetzen ist das älteste Bauwerk im Dorf
„Weetzen enthält eine einfache, kunstlose Fachwerkskapelle mit Dachreiter aus dem 17. Jahrhundert.“ Mit diesen knappen Worten beschreibt Landesbaurath (damals wurde Rat noch mit „th“ geschrieben) Dr. Carl Wolff anno 1899 in Band I seiner „Kunstdenkmäler der Provinz Hannover“ etwas geringschätzig das historische Bauwerk im Dorfkern von Alt-Weetzen. Ein zweiter Satz ist dem Inventar gewidmet: „Ein Altarleuchter aus Zinn stammt laut Inschrift aus dem Jahr 1768, die Glocke nach Mithoff (das war ein anderer heimatkundlicher Autor, Anm. d. Verf.) aus dem Jahr 1631.“
Damals um die Jahrhundertwende zu kaiserlichen Zeiten hätte sich wohl kaum jemand zu Wort gemeldet, hätte die Kapelle abgerissen werden sollen. Doch die Zeiten änderten sich. Als vor Jahrzehnten einmal geplant war, die Fachwerkkapelle abzubrechen, gelang es einer Bürgerinitiative, den historischen Fachwerkbau für die Nachwelt zu retten. Damals gab es in den Zeitungsberichten unterschiedliche Angaben zum Alter des kleinen Kirchleins. Zwischen 150 und über 200 Jahren schwankten die Angaben. Bauunterlagen existieren nicht mehr. Die Experten des Instituts für Denkmalspflege datieren den schlichten Fachwerkbau aufgrund seiner Abzimmerung im Ostgiebel in das 18. Jahrhundert und machen damit das Gotteshaus rund ein Jahrhundert jünger als Carl Wolff. Wie auch immer, jedenfalls ist die Fachwerkkapelle wohl das älteste Gebäude in Weetzen.
Der Ort Weetzen selbst taucht im Jahr 1269 erstmals als „weezene“ urkundlich auf. 1382 wird „wetzende“ als zum Kirchspiel „to Ronneberghe“ gehörig bezeichnet.
Die Boden- und Baudenkmale in Ronnenberg - im Ronnenberg-Blick habe ich sie einst vorgestellt. Von 1978 bis 1999 erschienen in den Heften in loser Folge Beiträge zur Serie „Kulturdenkmale in Ronnenberg“. Die Ausgaben mit den einzelnen Beiträgen sind längst vergriffen. Weil Heimatgeschichte aber nie von gestern ist, will ich im Rahmen von myheimat die alten Artikel zum Teil nach und nach einen größeren Interessentenkreis zugänglich machen. Nach Möglichkeit stelle ich zu den weitgehend unveränderten Texten auch die alten Fotos dazu ein. Ich hoffe zwar, dass alle vorgestellten Denkmale noch heute existieren, aktuell nachgeprüft habe ich dies aber nicht.
"Weil Heimatgeschichte aber nie von gestern ist, will ich im Rahmen von myheimat die alten Artikel zum Teil nach und nach einen größeren Interessentenkreis zugänglich machen. "
Das ist die richtige Einstellung,wir sind gespannt !