Kulturdenkmale in Ronnenberg: Beim Sturm stürzte die Turmspitze in die Kirche
Ronnenberg kann ein bedeutendes Baudenkmal vorweisen. Die dem heiligen Michael geweihte Kirche gehört mit zu den ältesten und schönsten Kirchen in der Region.
Ronnenberg hat eine lange Geschichte, stand sogar manchmal im Zentrum deutscher Geschichte. So soll um 530 hier Franken und Thüringer gegeneinander gekämpft und sich 1076 in der früheren Kapelle von Ronnenberg der Herzog Magnus von Sachsen mit dem Bischof Egilbert von Minden verbündet haben. Auch die Wahl des Lothars von Süpplingburg zum deutschen König soll in Ronnenberg vorbereitet worden sein. Auch zur Kirche selbst sind Nachrichten aus alter Zeit überliefert. So wird unter anderem berichtet, dass im Jahr 1358 ein gewisser Ludolf Knieghe (Knigge)„kerkhere (Kirchenherr) to Runneberghen“ war. Zu dieser Zeit hatte das Gotteshaus schon einige Jahre auf dem Buckel. Wohl um 1150 wurde die Kirche an der Stelle einer früheren Thingstätte erbaut, direkt neben dem Vorgängerbau, der Bonifatiuskapelle. Diese Kapelle blieb noch bis 1660 erhalten und wurde dann wegen Baufälligkeit abgebrochen. Nur deren Türsturz blieb eingemauert in der Michaeliskirche erhalten.
Die Kirche St. Michael wurde ursprünglich als eine romanische Basilika mit Querschiff und Turm erbaut. Im 15. Jahrhundert erhielt das Gotteshaus dann einen spätgothischen Chor und erfuhr an verschiedenen Teilen bauliche Veränderungen. Denn bei einem Sturm war die Turmspitze in den Westteil der Kirche gestürzt. Zuletzt wurde das romanische Langhaus durch den Architekten C. W. Hase 1876 umfangreich verändert. Der heimatkundliche Autor Mithoff berichtete in seinem Buch „Kunstdenkmäler und Alterthümer im Hannoverschen“ seinerzeit darüber: „Das von einem mächtigen Dach überragte Langhaus der Kirche ist gänzlich umgestaltet und bildet jetzt einen einzigen Raum, während dasselbe früher zwei Arkadenreihen zur Trennung der Schiffe gehabt hat.“
Die Boden- und Baudenkmale in Ronnenberg - im Ronnenberg-Blick habe ich sie einst vorgestellt. Von 1978 bis 1999 erschienen in den Heften in loser Folge Beiträge zur Serie „Kulturdenkmale in Ronnenberg“. Die Ausgaben mit den einzelnen Beiträgen sind längst vergriffen. Weil Heimatgeschichte aber nie von gestern ist, will ich im Rahmen von myheimat die alten Artikel zum Teil nach und nach einen größeren Interessentenkreis zugänglich machen. Nach Möglichkeit stelle ich zu den weitgehend unveränderten Texten auch die alten Fotos dazu ein. Ich hoffe zwar, dass alle vorgestellten Denkmale noch heute existieren, aktuell nachgeprüft habe ich dies aber nicht.