Diskussion ums Betteln gleicht Aprilscherz
Hannover. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen kritisiert den Schwerpunkt der jüngsten Diskussion um die Anrechnung von erbetteltem Geld auf staatliche Leistungen.
„Es mutet wie ein Aprilscherz an, wenn über die Anrechung von erbettelten Almosen auf Sozialeistungen diskutiert wird“, sagt SoVD-Landesvorsitzender Adolf Bauer. „Betteln ist ein Zeichen von Armut. Menschen mit ausreichendem Einkommen werden sich kaum auf die Straße setzen und um ein paar Cent flehen“, gibt er zu bedenken.
In Göttingen hatte die Stadtverwaltung erbetteltes Kleingeld auf Sozialleistungen angerechnet, inzwischen nach umfangreichen Protesten aber eingelenkt.
„Bei der aktuellen Diskussion muss etwas anderes im Mittelpunkt stehen: Die grundsätzliche Anhebung der Regelsätze. Nur mit diesem ersten Schritt kann das um sich greifende Problem Armut zumindest ansatzweise bekämpft werden“, betont Bauer.
Einkommen ist Einkommen. Im Prinzip hat die Behörde nicht Unrecht gehabt.
Statt die Regelsätze zu erhöhen, sollte man es umwandeln in bedingungsloses Bürgergeld o.ä., denn dann könnten sich die Leute einfach, ohne Probleme, selbst so viel dazu verdienen, wie sie wollen.