Weihnacht: vom Kennen zum Bekennen...
Wir feiern an Weihnachten, was die Engel verkünden: Die Geburt des Herrn.
Was für die Hirten damals auf den Feldern bei Betlehem so erschreckend und doch grandios klang, ist für uns schon lange Tradition geworden. Wir wissen um diese Botschaft. Und dennoch, auch uns kann das Weihnachtsevangelium immer wieder neu zu Herzen gehen. Alle Jahre wieder geht es nicht nur darum, den Weihnachtsschmuck und die Krippe abzustauben, sondern den Hirten zur Krippe zu folgen.
Wenn in der Bibel von Taten und Ereignissen die Rede ist, die Gottes Handschrift tragen, braucht es immer wieder Engel, die dies den Menschen übersetzen und deuten. Denn die Umstände, also das, was nach außen hin sichtbar ist, hat meist recht wenig mit menschlichen Vorstellungen von göttlichem Glanz zu tun. Ein neugeborenes Kind in einer Futterkrippe in einem provisorischen Unterschlupf, das sieht selbst für arme Hirten nicht nach Messias aus. Gottes Wege und sein Wirken in unserer Welt sind oft unscheinbar, leicht zu übersehen und behaftet mit Armut und Not. Wir kennen die Geschichte von der Geburt Jesu in Betlehem, wir kennen die Botschaft der Engel und ihr Gloria.
Aber kommen wir vom Kennen auch zum Be-kennen: Uns ist heute der Retter geboren; Gott ist für uns Mensch geworden; er hat all unsere Armut und Not angenommen; er schaut uns an in den Augen eines hilflosen Kindes; unser Heil liegt nicht in den Händen irgendwelcher Machthaber oder Wichtigtuer, unser Heil liegt vor unseren Augen, hier in der Krippe.
Die Geburt Jesu, das war damals in den Tagen des göttlichen Augustus. Doch wir feiern kein Weihnachtsmärchen mit „es war einmal“. Wir feiern die Geburt Jesu heute, weil die Botschaft von damals auch in uns und unter uns wahr bleibt. Deshalb tönt es auch in dieser Heiligen Nacht laut von fern und nah: Christ der Retter ist da!
(Einige Gedanken aus der Predigt am Heiligen Abend 2008. Das Bild habe ich im Dominikanerinnenkloster Cazis/CH fotografiert. Geschaffen wurde diese Darstellung mit dem Titel "Dreifaltigkeitskrippe" von Schwester Caritas).
Ich bin angetan, von der Ernsthaftigkeit Deiner Worte. Das aufrichtige und ehrliche Bekennen des Glaubens an Jesus Christus, sollte allen gläubigen Menschen ein Bedürfnis sein. Der lebendige Glaube kann sich zeigen, z.B. in Freude, Begeisterung, Loben und Danken. Wie gern reden wir Menschen doch sonst über viele Dinge die uns "be-geistern".... warum also nicht auch dieser Begeisterung Ausdruck verleihen und unbekümmert den Glauben bekennen?
Wenn es hier, bei myheimat, Menschen gibt, die den Glauben als ihren Unglauben wahrnehmen und deswegen vielleicht auch einen inneren Schmerz verspüren, so ist es mir ein Herzensanliegen zu sagen: dass Gott gerade auch die Zweifler liebt und sie ernst nimmt. Vielleicht sollte das in diesen Tagen auch erwähnt werden.
Wie viele Menschen gibt es, die an der - für sie - sinnlosen Feierei verzweifeln? Oder auch: wie kann mein eigenes Herz jubilieren, wenn schon an der nächsten Türe das Elend groß ist?
Manchmal komme ich in Nöte, wenn es ums freimütige Bekennen geht. Der Andere, in seinem Unglauben, will auch ernstgenommen werden; Jeder, der sich im Unglauben wahrnimmt, hat zumindest ernsthaft über Gott und die Welt nachgedacht und letztendlich eine Haltung bezogen, die allemal besser ist, als das halbherzige Glaubensbekenntnis vieler Namenschristen.
Ich danke Dir sehr, für diesen wunderbaren Gedankenanstoß in Deinem Artikel und hoffe auf weitere gute Anregungen. Heidi