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Nachtgedanken voller "Ohnmacht"
Liechtenstein, Lampedusa, Oktoberfest, Marsch für das Leben, Jina Mahsa Amiri, Ukrainekrieg, Eritrea in Deutschland, Klimawandel

Gestern noch auf einer Veranstaltung zur Sterbebegleitung gewesen, Tränen traten einigen Besuchern in die Augen, Beitrag dazu auf myheimat eingestellt. Es war ein Tag der thematischen Fokussierung, wenn man so will, der thematischen Einengung, die ein Gefühl der persönlichen Sicherheit vermittelt. Heute war ein anderer Tag, ein Tag der Offenheit für alle möglichen Themen und der Annahme dieser Themen, ein Gefühl der Unsicherheit angesichts persönlicher Überforderung. Gut, mag man denken, warum verschließt du dich nicht diesen Themen, machen doch die meisten. Was bleibt mir zu sagen: Da stehe ich, ich kann nicht anders.

Einige dieser an mich rangelassenen Themen: Liechtensteiner "Demokratie", Lampedusa, Oktoberfest, Marsch für das Leben, Jina Mahsa Amiri, Ukrainekrieg, Eritreische Auseinandersetzungen in Deutschland, Klimawandel. Und was empfinde ich neben der Kenntnisnahme: Überforderung und Hilflosigkeit.

Liechtensteiner "Demokratie": Thema gestern Abend bei Jan Böhmermann. Offensichtlich gibt es sie nicht trotz demokratischen Unterbaus, der aber vor dem fürstlichen Überbau zurückzutreten hat. Mir war es neu. Solange es den Liechtensteinern gut geht, was anscheinend der Fall ist, ordnen sie sich bei aller Scheindemokratie gern dem Fürsten unter. Denkwürdig.

Lampedusa: Ach, ein Sinnbild des europäischen Flüchtlingsproblems, besser gesagt, des Migrationsproblems! Noch zerbricht Europa nicht an seinen Humanitätsansprüchen. Asylpolitik im eigentlichen Sinne, so ehrlich sollte man sein, steht überhaupt nicht mehr im politischen Fokus. Es geht m.E. weitgehend um wirtschaftlich motivierte Migration. Und Europa verstrickt sich immer mehr, findet keinen Lösungsansatz.

Oktoberfest: Inflation spielt keine Rolle, die Preise sind inzwischen heftig, keine Abwendung vom Fest. Ich war da, ein Teil davon, das scheint für Menschen das Wichtigste zu sein.

Marsch für das Leben: Demos gegen mögliche Komplettabschaffung des § 218 des Strafgesetzbuches, begleitet von Gegendemos. Die augenscheinliche Hypersensibilität in anderen Bereichen der Gesellschaft, die Möglichkeiten der Gesellschaft, ungewolltes Leben zu integrieren und die Einstellung "Mein Körper gehört mir" passen nicht unbedingt zusammen.

Jina Mahsa Amiri: Jahrestag ihres Todes. Religiös-machtpolitische Unterdrückung contra Freiheit und Selbstbestimmung. Mittelalter pur im Iran.

Ukrainekrieg: Ein regionaler Konflikt bzw. Krieg, hervorgegangen aus russischem imperialistischen Streben, ist längst zu einem geopolitischen Kampf hochstilisiert worden, in dem sich Unterdrückungsstaaten wie Russland und z.B. Korea, der Iran und China - eine Schande übrigens - verbündet haben. Ich kann nur sagen: Putin und seine Clique müssen weg.

Eritreische Auseinandersetzungen in Deutschland: Durch Einwanderung in Abwesenheit von bewusster Übernahme einer deutschen Identität werden Deutschland ausländische Konflikte ins Land tragen lassen. Was könnte man in Deutschland erwarten, wenn es z.B. in der Türkei zu offenen Konflikten mit offenem Ausgang käme.

Klimawandel: Er schreitet voran, er interessiert aber immer weniger.

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63 Kommentare

Kommentar wurde am 19. September 2023 um 18:09 editiert

Bürgerreporter:in
Simon W. aus Nordrhein-Westfalen (Bundesland)
am 18.09.2023 um 21:58
Offensichtlich zeigt sich doch schon seit Monaten, dass Waffenlieferungen nicht den erhofften Erfolg einfahren,
Herr Gross.

Damit bewegen Sie sich auf dem Kenntnisstand einer Sahra Wagenknecht, Herr Walter. Und das allein sollte Ihnen zu Denken geben.

Das von Deutschland gelieferte IRIS- T- System hat eine Abschussquote bei Raketen und Drohnen von 100%. Wie groß muss denn der Erfolg sein, damit Sie ihn als solchen anerkennen. 300%?

Vielleicht sprechen Sie aber auch den Landgewinn der Gegenoffensive an, der etwa bei "nur" 260 qkm liegt.

Als vor anderthalb Jahren alle Experten daran verzweifelten, dass Scholz, Eskens, Mützenich & Co. die Panzerlieferungen bis zum Erbrechen verzögerten, nutzten die Russen die Zeit, ihre Surowikin- Linie- ihre Verteidigungslinien in den besetzten Gebieten- auszubauen. Hätte der Westen seine Panzer sofort geschickt, wer weiß, was heute wäre. Sehr wahrscheinlich wäre die Krim schon längst vom russischen Nachschub getrennt.

So aber muss die Ukraine eine Aufgabe meistern, die KEINE NATO- Armee in dieser Form angehen würde: Das Überwinden dreier massiver Minengürtel ohne jegliche Luftunterstützung. Um nicht unnötig Soldaten zu verheizen, geht die Ukraine langsam vor. Sie testet überall an der Front die russischen Verteidigungslinien auf Schwachstellen. Und das mit Erfolg. Bei Robotyne sind sie durch die erste Sperre durch. Jetzt gilt es, diesen Durchgang zu verbreitern und zu vertiefen. Das dauert, so ohne ausreichendes Minenräumequipment (gerade wurden Lieferungen von Deutschland zugesagt). Aber wenn es gelingt, diese Bresche zu schlagen, wird es schnell gehen, die Krim "abzuschneiden". Und noch schneller wird es gehen, wenn die F 16 endlich zur Verfügung stehen.

Russland läuft indes auf dem Zahnfleisch. Da, wo russischer Widerstand aufbrandet, kann die Ukraine bequem mit Hilfe ihrer Panzerhaubitzen 2000 auf Distanz bleiben und die russischen Kräfte binden, während sie an anderer Stelle ihre Durchbrüche planen.

Man muss nicht euphorisch sein: Die Lage ist für die Ukraine deutlich günstiger als für Russland, das sich durchgehend in der Defensive befindet.

Die Waffenlieferungen haben keinen Erfolg? Russland dürfte das deutlich anders sehen als Sie und Frau Wagenknecht, Herr Walter.

  • Gelöschter Nutzer am 20.09.2023 um 11:58
Gelöschter Kommentar

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