Kommentar: Die Deutschen, ihre Frustration und Einigelung
Deutschland in eigenartiger, womöglich bedenklicher Gemengelage:
- Der Coronaentscheidungen der Politik scheint die Bevölkerung allmählich überdrüssig, Corona ohnehin. Dabei hatte man doch gehofft, mit den Impfstoffen sei alles vorbei. Ist es aber nicht, oder soll es nicht sein. Viele Menschen halten sich inzwischen die Ohren zu.
- Und die Bedeutung des Klimawandels? Angesichts des wechselhaften Wetters in Deutschland wenig eindrücklich trotz gegensätzlicher Umfragen. Die Hitze und die Waldbrände anderswo dringen kaum ins Bewusstsein. Gut, die Flutkatastrophe hierzulande, sie bleibt haften. Die Deutschen helfen gerne. Dennoch.
- Und der Gemeinschaftssinn? Auf dem Prüfstand. Was ist deutsch, wer ist deutsch, was sind die Deutschen und was macht sie aus? Gibt es ein deutsches Volk? Integration, was ist das? Irritationen allenthalben.
- Und dann die bevorstehenden Bundestagswahlen, Schlusspunkt der Merkel-Ära. Von Aufbruch keine Spur. Charismatische Kandidaten fürs Kanzleramt? Fehlanzeige. Eventuell Zeit für einen drögen Buchhalter?
Viele Menschen wenden sich ab, ertragen allenfalls. Jeder macht sein Ding im Rahmen des Möglichen. Abschottung und Elfenbeinturm, darin versuchen viele, ihr Glück oder zumindest ihr Gleichgewicht zu finden.
Ich vermute, zur bevorstehenden Wahl werden mehr Menschen als sonst nicht aus dem Grund hingehen, um für etwas ihr Kreuzchen zu machen, sondern gegen etwas. Womöglich führen die fehlende Begeisterung für etwas und die verloren gegangenen Stammwählerschaften auch zu einer niedrigen Wahlbeteiligung.
Am Ende des Wahltags werden wir schlauer sein. Bis dahin kann noch manches geschehen.