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Katar, Klimaschutz, Ukraine: Samstagabendgedanken zu aktuellen Themen - aber ich vermute, ohne Interesse, denn einzig unsere Wohlfühlblase zählt

Da sitze ich nun an meinem Computer, wälze so alles, was die Welt anscheinend bewegt, hin und her, weiß nicht genau, wo Prioritäten für mein Denken zu setzen sind, aber fange einfach mal spontan mit drei mir in den Sinn kommenden Themen an.

Fußball-WM in Katar

Ich bin mittelmäßiger Fußballfan, schaue mir die Fußballspiele unserer Nationalmannschaft schon immer gerne an, habe auch bisher immer mitgefiebert, besonders bei großen Turnieren. Aber wie Deutschland bei der WM in Katar, upps, sie beginnt ja morgen schon, abschneidet, ist mir eigentlich egal geworden, wenn ich sehe, wie der Fußball längst instrumentalisiert worden ist durch die Vertreter von Macht und Geld. Hatte ich an meinem Auto bei vergangenen Weltmeisterschaften Deutschlandfähnchen, auf meinem Balkon auch so einiges, was auf die WM hinwies, so habe ich damit diesmal nichts, aber auch gar nichts im Sinn. Die Deutschlandspiele werde ich mir wohl anschauen, aber wohl kaum emotionsgeladen wie früher einmal. Bin übrigens gespannt, ob manche Nationalmannschaften oder zumindest einiger ihrer Spieler die Verlogenheit der WM offenlegen, die für mich einen schweizerischen Doppelnamen bekommen hat, der da Blatter-Infantino heißt.

Klimaschutz

Ich befürchte fast, mit einem erfolgreichen Klimaschutz wird es nichts, der menschengemachte Klimawandel wird weitergehen mit Verwerfungen, zum Teil existenzieller Natur, die nicht ernst genug genommen werden. International wie etwa auf dem gerade endenden Weltklimagipfel läuft kaum etwas rund bzw. zielführend. Und national? Die Absicht, aus der Kohle - klimaschädlich - und der Kernkraft - radioaktive Gefahr - auszuscheiden, wird scheitern, weil die klimafreundlichen und ungefährlichen Erneuerbaren Energien, übrigens kostengünstiger in der Stromerzeugung als andere Energiequellen (!), nicht genügend vorangetrieben und ausgebaut werden. Da bekleckern sich auch die Grünen nicht mit Ruhm, in deren Genen doch eigentlich die Energiewende verankert ist. Sie haben sich zu sehr den übrigen politischen Parteien angepasst.

Ukraine-Krieg

Es sind schon viele Menschen gestorben, auf ukrainischer Seite, dort Soldaten und Zivilisten, aber auch auf russischer Seite, da wohl "nur" Soldaten. Elend, Not und Zerstörung sind über eine tapfere und wehrhafte, dabei wesentlich vom Westen unterstützte Ukraine gebracht worden, die den Krieg nicht wollte. Gewollt und in Gang gesetzt wurde der Krieg allein durch das russische Putin-Regime. Dort liegt die Verantwortung, der sich Putin sicherlich, wie ich vermute, durch seinen Tod, wie auch immer, entziehen wird. Die Verantwortung wird am russischen Volk kleben bleiben mit Konsequenzen, die Russland weit zurückwerfen dürfte, und das unabhängig davon, wie der Ukraine-Krieg endet.
Geschichte wird oftmals nicht geschrieben von Bewegungen großer Menschenmassen, sondern von Einzelpersonen, die in Machtpositionen geraten sind, die sie nicht mehr abgeben.
Ein Plädoyer meinerseits für die Demokratie, in der kein Regierungs- oder Staatschef eine Abwahl verhindern kann.

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48 Kommentare

  • Gelöschter Nutzer am 29.11.2022 um 21:26
Gelöschter Kommentar

Ich glaube, alle müssen sich gleichermaßen und gerecht einschränken;
"... Wenn Öko-Strom knapp bleibt, dann ist eine klimaneutrale Wirtschaft nur denkbar, wenn man auf sämtliche Flugreisen und das private Auto verzichtet. Auch Banken und Versicherungen sind weitgehend überflüssig, wenn eine Wirtschaft schrumpft. Gleiches gilt für PR-Berater*innen, Reisebüros, Messelogistiker*innen oder Grafikdesigner*innen.
In einer klimaneutralen Wirtschaft würde niemand hungern – aber Millionen von Arbeitnehmer*innen müssten sich umorientieren. Zum Beispiel würden sehr viel mehr Menschen in der Landwirtschaft und auch in den Wäldern benötigt, um die Folgen des Klimawandels zu lindern.

Diese Sicht auf die Zukunft mag radikal erscheinen, aber sie ist „alternativlos“. Wenn wir unseren CO2-Ausstoß nicht auf netto Null reduzieren, geraten wir in eine „Heißzeit“, die von selbst dafür sorgt, dass die Wirtschaft schrumpft. In diesem ungeplanten Chaos käme es wahrscheinlich zu einem Kampf aller gegen alle, den die Demokratie nicht überleben würde.

Der Rückbau des Kapitalismus muss geordnet vonstatten gehen. Zum Glück gibt es bereits ein historisches Schrumpfungsmodell, an dem man sich orientieren könnte: die britische Kriegswirtschaft ab 1940. Damals standen die Briten vor einer monströsen Herausforderung: Sie hatten den Zweiten Weltkrieg nicht kommen sehen und mussten nun in kürzester Zeit ihre Friedenswirtschaft auf Krieg umstellen, ohne dass die Bevölkerung hungerte. Es entstand ein Kapitalismus ohne Markt, der bemerkenswert gut funktioniert hat. Die Fabriken blieben in privater Hand, aber die Produktionsziele von Waffen und Konsumgütern wurden staatlich vorgegeben – und die Verteilung der Lebensmittel öffentlich organisiert. Es gab keinen Mangel, aber es wurde rationiert. Die Briten erfanden also eine private und demokratische Planwirtschaft, die mit dem dysfunktionalen Sozialismus in der Sowjetunion nichts zu tun hatte.
Heute herrscht zum Glück Frieden, aber die gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist beim Klimawandel ähnlich groß. Wieder geht es ums Überleben der Menschheit. Aus der Corona-Krise lässt sich zwar nicht viel für die Zukunft lernen, aber eine Lektion hält sie doch parat: Der Staat hat erneut gezeigt, dass er schnell und wirkmächtig handeln kann. Diese Kompetenz muss er als nächstes nutzen, um geordnet aus dem Wachstum auszusteigen."
https://agora42.de/was-klimaneutralitaet-wirklich-...

  • Gelöschter Nutzer am 29.11.2022 um 23:04
Gelöschter Kommentar
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