Historische Parallelen
Junarmija, Putins Jugendarmee - dunkle deutsche Geschichte lässt auf Russisch grüßen
Junarmija, übersetzt Jugendarmee, wer in Deutschland weiß schon etwas darüber?! Gut, die deutsche Hitlerjugend früherer Zeit, darüber wissen wir Bescheid, in der Kindern und Jugendlichen schon in frühem Alter das nationalsozialistische Gedankengut eingepflanzt wurde, was der gesinnungsmäßigen Gleichschaltung diente. Und schließlich folgte die deutsche Gesellschaft mit wenigen Ausnahmen ihrem Führer bis zum Letzten.
Junarmija, so schreibt Wikipedia, "ist die Kinder- und Jugend-Militär-Erziehungsorganisation Russlands. Am 29. Juli 2016 durch einen Präsidentenerlass gegründet, gehören ihr nach eigenen Angaben im Jahr 2023 rund eineinviertel Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren an. Der volle Titel lautet "Nationale militär-patriotische soziale Bewegungs-Organisation 'Junarmija'" (Всероссийское военно-патриотическое общественное движение «Юнармия»). Sie untersteht dem Verteidigungsministerium. ...
Präsident Wladimir Putin gründete per Dekret im Mai 2016 eine neue Jugendorganisation. Laut der Tageszeitung Rheinische Post soll dies bereits am 29. Oktober 2015, dem Gründungstag des Komsomol, geschehen sein. Durch die Gründung sollten die bisherigen zersplitterten Gruppen in einer einzigen staatlich organisierten Gruppe vereint werden. Die „Junarmija“ entstand auf Initiative von Verteidigungsminister Sergei Schoigu und arbeitet in vollem Umfang seit dem 1. September 2016, wobei die ersten Kinder schon im Mai 2016 aufgenommen wurden. Erklärtes Ziel der „Junarmija“ ist es, Kinder und Jugendliche für die Streitkräfte Russlands zu begeistern bzw. „junge Menschen dazu zu bringen, Russland mit der Waffe in der Hand zu verteidigen“. Die „Junarmija“ ist Teil eines Staatsprogramms zur „patriotischen Erziehung“ von Jugendlichen. ...
Die Aktivitäten der Jugendarmee können als „militärische Früherziehung“ beschrieben werden: Die Kinder und Jugendlichen werden an Waffensysteme der russischen Streitkräfte herangeführt, pflegen Kriegerdenkmale, bewachen Plätze mit der „Ewigen Flamme“ und nehmen an Kultur- und Sportveranstaltungen teil. ...
Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine begann die Junarmija in Zusammenarbeit mit der Regierungspartei Einiges Russland eine Kampagne, in deren Rahmen Jugendarmee-Mitglieder Briefe an die im Krieg eingesetzten Soldaten zu schreiben begannen. Auch zur Verbreitung von Propaganda, etwa zur Nachbildung des russischen Militär- und Propagandazeichens Z und zur Großkundgebung am 18. März 2022 in Moskau (dem Jahrestag der Krim-Annexion), wurde die Junarmija herangezogen.
Der Spiegel schreibt über die Jugendarmee, sie „dient zum einen der Kontrolle der nationalen Bewegung, zum anderen aber auch der Staatspropaganda.“ Die Militarisierung der russischen Gesellschaft wird von verschiedenen zivilgesellschaftlichen Gruppen kritisiert. „Das ist ein Verbrechen an den Rechten der Kinder“, sagte Valentina Melnikowa vom Komitee der Soldatenmütter. Die Jugendarmee wird auch als Ausdruck des neuen russischen Hurra-Patriotismus und eines damit einhergehenden geschichtlichen Revisionismus gewertet.
Der Spiegel berichtete außerdem, dass sich Minderjährige der Rekrutierung der Junarmija teilweise schwer entziehen können, da ganze Klassen auf einmal der Junarmija beitreten und so ein Gruppenzwang geschaffen werde."
Es sieht so aus, dass die Junarmija für Putin das ist, was die Hitlerjugend damals für Hitler war. Dessen imperialistischer Start war damals mit dem Überfall auf Polen erfolgreicher als Putins bisheriger Überfall auf die Ukraine. Da bleibt zu hoffen, dass der Spuk bald ein Ende hat und Putin von der Bildfläche verschwindet.
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Gelöschter Nutzer
am 19.02.2023
um 21:51
Gelöschter Kommentar