Gendersternchen, Gendergap, Binnen-I schon bald wieder Geschichte?
Trotz des breiten Unmuts in der Bevölkerung über die Blüten der Political Correctness und insbesondere der Gendersprache entwickelt die Umwandlung unseres Sprachgebrauchs eine ungeahnte Dynamik. Gendersternchen, Gendergap, Binnen-I, über die sich so viele aufregen, könnten schon bald wieder Geschichte sein. Manch einer wird jetzt aufhorchen, eine Rolle rückwärts vermuten und denken: Gott sei Dank, ist dieser Zauber doch bald wieder vorbei! Weit gefehlt!
Aus der Rolle vorwärts könnten mehrere Rollen vorwärts werden. Als starker Steigbügelhalter tut sich jetzt der Lufthansa-Konzern mit einer unmissverständlichen Ansage für alle ihre Airlines hervor. "Sehr geehrte Damen und Herren" oder "Ladies and Gentlemen" als Begrüßungsformel für die Passagiere wird es nicht mehr geben. Diese üblichen Formeln sind der Lufthansa nicht genderneutral genug. Nur die Einbeziehung der beiden Geschlechter Mann und Frau reicht der Lufthansa nicht. Überall im Konzern, nicht nur gegenüber den Passagieren, solle eine klar genderneutrale Sprache gepflegt werden. Als alternative Begrüßungsformeln in den Fliegern werden etwa ein schlichtes "Guten Morgen" oder "Liebe Gäste" genannt.
Wie aus Unternehmenskreise zu hören ist, sei die Entscheidung im Kontext einer breiteren Diskussion gefallen, in der es darum gehe, alle Gäste an Bord wertzuschätzen.
Sollte die Lufthansa mit ihrem Vorstoß Schule machen, so kann man alle Gendersternchen, Gendergaps und Binnen-I-s vergessen, da mit ihnen nur die beiden Geschlechter Mann und Frau berücksichtigt werden.
Womöglich bekommt das substantivierte Partizip, insbesondere das Partizip Präsens, in der deutschen Sprache einen Stellenwert wie noch nie.
Beispiele: Mitfliegende, Kaufende, Zuschauende, Besuchende, Lernende, Lehrende, Autofahrende, Busfahrende, Handwerkende, Mitarbeitende, akademisch ausgebildete Heilende (statt Arzt/Ärztin, an einer Krankheit Leidende (statt PatientInnen) ...
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Logisch - das tut eh keiner! ;-)