Fiktiv: Worte eines deutschen Simplicissimus zum Ukrainekrieg - was sagt man ihm?
"Mein Gott, was sind das denn für Spritpreise! Kaum zu glauben, brauche ich doch mein Auto andauernd. Auch mein Gasunternehmen erhöht die Preise! Wir haben halt eine Gasheizung. Ich find das alles scheiße! Wie soll ich das denn bezahlen? So viel gibt mein Kontostand auch nicht mehr her. Meine Familie muss sich wohl einschränken, zurückhaltender sein bei Einkäufen. Müssen wir womöglich auf Urlaub verzichten? Ich will das nicht! Es soll zumindest so bleiben, wie es bis vor kurzem war. Corona kotzt mich auch an, aber damit ist es ja wohl vorbei, wie ich höre. Endlich!
Und warum das Ganze mit den Einschränkungen? Weil da ein Krieg in Osteuropa herrscht. Aber was habe ich denn damit zu tun. Ist mir doch egal, ich leb da nicht. Was passiert da überhaupt? Mich interessiert es nicht. Bei Nachrichten schalte ich um, Netflix ist viel besser. Sollen die sich doch die Köppe einschlagen, wie sie wollen. Ich lebe in Deutschland. Wir sollen den Preis für die Freiheit und Unabhängigkeit der Ukraine zahlen, höre ich. Ich will das nicht. Mich hat niemand gefragt. Ich habe nichts mit Politik zu tun. Ohnehin alles Verbrecher, die nur Geld scheffeln wollen. Die machen doch sowieso, was sie wollen.
Ich will, dass es mir und meiner Familie gut geht. Mit dem, was da im Osten passiert, habe ich wirklich nichts zu tun. Also sorgt dafür, ihr Politiker, dass nicht alles so teuer wird. Ein Kollege hat mir gesagt, dass ihr einen Eid geschworen habt, alles zum Wohle des deutschen Volkes zu tun. Haltet euch doch daran."
So weit, so gut - oder auch nicht. Wie geht man mit Simplicissimus um?
Zum Beitrag: Fragen über Fragen, Helmut.
Die Fragen und Aussagen im ersten Absatz finde ich völlig legitim. Diese und ähnliche Fragen stellen sich wohl recht viele Menschen.
Im zweiten Absatz strotzt es vor Egoismus, Selbstliebe, Ignoranz usw.
Allerdings gibt es tatsächlich nicht wenige Menschen, die derartig "gestrickt" sind - und das ist traurig.
Zu Frieder Lilje: Vielen Dank für das Einkopieren seiner Gedanken, Helmut.
Ich tauche förmlich ein in seine Kommentare. Klar ist es für manche User zunächst schwierig, sie verstehend lesen zu können.
Viele Grüße an Herrn Lilje - Respekt und Anerkennung!