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9-Euro-Ticket - eine womöglich bestechende Idee wird umgesetzt

Angestoßen wurde die Idee des 9-Euro-Tickets durch die hohen Energiepreise, zum Teil, wohlgemerkt zum Teil verursacht durch den Ukrainekrieg. Da sind auch noch andere Ursachen im Blickwinkel. Das 9-Euro-Ticket zur Entlastung der Bürger könnte sich womöglich als geniale Idee der Ampel erweisen, auch wenn diese nur für die Sommermonate Juni, Juli und August umgesetzt wird und den nutzbaren Verkehrsmitteln zuweilen Überfüllung droht. Für 27 Euro drei Monate lang sich quasi bundesweit frei fortbewegen mit folgenden öffentlichen Verkehrsmitteln: 
Bus
U-Bahn
S-Bahn
Straßenbahn / Tram
Fähre (wenn es zum ÖPNV-Netz gehört)
Seilbahn (wenn es zum ÖPNV-Netz gehört)
Regionalbahn (RE / RB)
Das hat schon was. Und erlauben können dürfte sich jeder das 9-Euro-Ticket. Was bekommt man heute schon noch für 9 Euro?

Ob sich die Gegenfinanzierung durch den Bund rechnet, bleibt abzuwarten. Das Portmonee der Bürger kann sich jedenfalls freuen, im Übrigen auch der Klimaschutz. 

Die Pendler, die ohnehin öffentliche Verkehrsmittel nutzen, werden ohne Verhaltensänderung die Verbilligung gern entgegennehmen, genauso die Menschen, die sich schon lange nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen. Für diese große Gruppe sicherlich eine gern angenommene Kostenersparnis. Möglicherweise wird sie die meisten 9-Euro-Tickets kaufen.

Die Pendler, die bisher das Auto nutzten, müssen überlegen, ob die Kostenersparnis für sie den Zeitgewinn und die Bequemlichkeit aufwiegt. Statistische Erhebungen werden zeigen, wie viele Autofahrer auf öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen sein werden. 

Ob Menschen, die zum Einkauf oder zum Besuch von Bekannten und Verwandten oder anderen Anlässen in einem begrenzten regionalen Radius bisher das Auto nutzten, auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen werden, muss man auch sehen.

Billiges Reisen durch Deutschland wird sicherlich von vielen Menschen ins Auge gefasst, wofür ja gerade die Sommermonate sich eignen, zumal dort auch die Sommerferien liegen. Zeit hat man da ohnehin, und Entschleunigung ist angesagt. Über Tage gemächlich quer durch Deutschland tuckern und viele Eindrücke aufsaugen - nicht schlecht. Reisen im Sinne eines Städtehoppings bieten sich geradezu an, die man womöglich sonst nicht unternehmen würde. 

Die Motivationen zur Nutzung des 9-Euro-Tickets sind vielfältig. Im Nachhinein wird eine Evaluation zeigen, welche Durchschlagskraft die 9-Euro-Ticket-Idee für die Entlastung der Bürger und den Klimaschutz hat. 

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12 Kommentare

Ja, die Idee ist gut. Ich habe es auch schon gekauft. Aber leider kostet sie den Bundesfinanzminister 2,5 Milliarden Euro. Die könnte man auch direkt für die Verbesserung des ÖPNV verwenden.
Ich hoffe natürlich sehr, dass langfristig neue Kunden gewonnen werden.
Der Spiegel schreibt:
"... Der Ansturm ist riesig, weil das auf drei Monate angelegte Sonderangebot zwei urdeutsche Bedürfnisse befriedigt: Billig einkaufen (»Geiz ist geil«) und verreisen. Außerdem gibt es einen intensiven Wunsch, nach Corona und Krieg wieder unterwegs zu sein, etwas zu erleben – und sich abzulenken. Ab in den Zug, vielleicht Richtung Ostsee ...
Dass das 9-Euro-Ticket langfristig groß etwas ändern wird, also dass es zu einem massiven Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr kommt, darf man bezweifeln. Dazu fehlt ein nachhaltiger Ausbau der Strecken und Infrastruktur sowie langfristig günstigere Preise. »Für eine langfristige Verlagerung der Verkehrsströme brauchen wir nicht nur günstige Preise und vor allem keine begrenzte Rabattaktion. Wir brauchen mehr Fahrten, eine bessere Taktung, mehr Haltestellen und kurze Zugangswege«, sagt der Verkehrsforscher Christian Winkler vom Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt. Wenn man sieht, wie schwer es der Politik fällt, Subventionen fürs Auto abzubauen, ahnt man, dass man noch sehr geduldig sein muss für eine echte Verkehrswende. ..."
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/9-euro-...

Wieso kam es denn zur Schaffung des 9-Euro-Tickets? Es ging doch wohl um eine Entlastung der Bürger angesichts der hohen Energiepreise.
Hätte der Bund, wofür Sie plädieren, das Geld in der jetzigen Situation in die Verbesserung des ÖPNV gesteckt, hätte die Öffentlichkeit gefragt, wo denn die Entlastung der Bürger bliebe.

Das stimmt, und ein anderer Spiegel-Autor schreibt:
"... dass Leute trotz Energiepreisexplosion noch von A nach B kommen, ohne arm zu werden. Zur Wende gehören zudem auch Leute, die womöglich erst mal ausprobieren müssen, wie angenehm Bahnfahren sein kann – ein Gedanke, der für Leute widersinnig wirken mag, die in Berlin an allen Ecken U-Bahn-Stationen haben. ..."
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/9-euro-...

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