Urlaub an der Ostsee
Rerik - verträumtes Städtchen zwischen Haff und Ostsee
Bisher kannte ich Rerik nur als fiktiven Handlungsort aus Alfred Andersch Roman "Sansibar oder der letzte Grund". Dabei ist das kleine Städtchen zwischen Haff und Ostsee durchaus mehr als Teil eines Romans.
Bis in die 1930er Jahre hieß der Ort Alt Gaartz. Reste der "Alten Burg", Namensgeber des Ortes und slawischen Ursprungs, sind auch heute noch in Rerik zu finden. Auf den Schmiedeberg, ein Rest des slawischen Burgwalles, führen hölzerne Treppen. Von hier oben haben wir trotz "Seewetter" einen phantastischen Blick auf das Salzhaff links und die Ostsee rechts zu unseren Füßen. Nur etwas mehr als 100 Meter sind es über die Landzunge von dem einen zum anderen Ufer. Im Hintergrund sehen wir die "verbotene Halbinsel Wustrow". Sie hat wie der Ort Rerik eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Bereits Ende des 13. Jahrhunderts wurde Wustrow, damals noch Insel, urkundlich erwähnt. Hier wurde bis zum Verkauf der Halbinsel in den 1930ern Jahren an die Reichswehr ein landwirtschaftliches Gut betrieben. Die Reichswehr errichtete hier Deutschlands größte Flakartillerieschule mit Kasernen, Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, Fahrzeug- und Gerätehallen. Während der sowjetischen Besatzung wurde die Halbinsel ebenfalls militärisch genutzt. Ende der 1990er Jahre wurde Wustrow an einen privaten Investor verkauft, der hier eine Marina, Hotel, Ferienwohnungen usw. plante. Umgesetzt wurde bisher nichts, und so ist Rerik noch immer das verträumte Städtchen zwischen Haff und Ostsee.
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Zur WebseiteBei unserem Kurzbesuch zeigt sich das Seewetter von seiner "besten" Seite. Aber das bisschen Schietwetter hält uns nicht von einem Spaziergang am Strand und einem Bummel über den Haffplatz ab. Schnuckelige Lokale und kleine Geschäfte laden hier zum Genießen und Shoppen ein. Bonbons und Tee wandern in unsere Einkaufsbeutel.
Und während die Ostseewellen hinter uns an den Strand schlagen, ist es auf dem Haff vor uns tatsächlich etwas ruhiger. Daher ist das Salzhaff im Sommer übrigens ein beliebtes Revier zum Surfen und Segeln. Im Hafen liegen neben den Fischkuttern kleine Segelboote. Möwen kreischen und stemmen sich gegen die Windböen. Wir setzen uns auf eine Bank mitten in die steife Brise, lutschen Sanddorn-Bonbons und genießen die maritime Stimmung.
Bei sonnigerem Wetter kommen wir sicher noch einmal nach Rerik, um zur Steilküste zu spazieren und auch einen Blick auf die Johanneskirche aus dem 13. Jahrhundert werfen. Und die rund um Rerik erhaltenen Großsteingräber sind garantiert auch einen Besuch wert.
Viel Spaß beim Bummel durch meine Bildergalerie!
Katja, in Rerik war auch noch anderes zufinden. Rerik war Flakübungsgelände für die Truppen von Adolf dem Braunen und nach dem Kriegsende haben die Truppen der Sovietunion?? eifrig weitergeschossen. Dann hätte man Rerik nach der Wende wegen der schönen Lage gern für Touristen erschlossen, aber man fand bergeweise Munition am Strand. Ist geräumt und damit alles im Lot wie es sein soll.