Eigentlich muss er gar nichts sagen.....
...seine Gesten erinnern an einen ganz Großen! Seine Texte sind geistige Akrobatik vom Feinsten. Und da ist er dann inhaltlich sehr anders als Heinz Erhardt. Promoviert über Dr. Martin Luther genießt Matthias Schlicht am Rand der Bühne sitzend erst einmal die Ragtime – Variationen von Frederik Feindt am Flügel über das Martin-Luther-Lied „Ein feste Burg“. Dann startet Matthias Schlicht: „Hier stehe ich, ich kann auch anders……… .“ Er startet mit einem Zitat, das keines ist, denn Martin Luther hat das so nie gesagt. Luther steht also erst einmal im Mittelpunkt. Aber Matthias Schlicht würde sich selbst nicht treu sein, wenn er dieses nicht als Einstieg in aktuelle, kirchliche, evangelische, kritische Töne nutzen würde. Und so ist er sehr schnell bei seiner eigenen theologischen Ausbildung, bei der EKD, bei der Landeskirche – ein Abend ohne Anspielung auf das dort Erlebte und zu Erlebende: Bei Matthias Schlicht undenkbar. Auch seine pädagogische (….?) Ausbildung, bevor er vor die erste Schulklasse treten durfte, wird natürlich gestreift. Tief beeindruckt hat ihn dann wohl ein Schüler der ersten Stunde, der – gefragt nach Stichworten zu Martin Luther – nach langer Überlegung antwortete: „Der hat das Alte Testament in das Neue übersetzt.“ Es gibt aber auch politische Streifzüge bei denen nicht nur der Name und die Herkunft von Beatrix von Storch beleuchtet werden. Wohl in keinem seiner Programme fehlt die Erinnerung an aussterbende Begriffe wie Schlüpfer oder Sendeschluss. Begeistern konnte an diesem Abend nicht nur die kreative und improvisierende Begleitung am Flügel durch Frederic Feind. Als Gast hatte der „freilaufende Pastor aus Kirchenhaltung“ auch Daniel Fernholz dabei. Sich selbst an der Gitarre begleitend stellte der Songwriter eigene Lieder vor.
. . . mich neugierig machend begonnen und mitnehmend-unterhaltsam zu ende geschrieben. DANKE Evelyn !