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Wer sind die bedeutendsten Deutschen? In der Walhalla bei Regensburg an der Donau kann man es erfahren

  • Nach der Erniedrigung der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation durch Napoleons Feldzüge, bei denen Deutsche auf beiden Seiten kämpften, schuf sich nach dieser Zeit das neue Deutschland monumentale Bauwerke, die eine Art deutsche Identität schaffen sollten. Die Ehrenhalle der Walhalla ist eines davon.
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Natürlich kann man darüber streiten. Wer sind die größten Köpfe, die deutschsprachige Lande jemals hervorgebracht haben? Sind es Kaiser oder Könige wie Karl der Große oder Otto der Große? Sind es Politiker wie Bismarck oder Helmut Kohl, der Deutschland wiedervereinigt hat? Oder sind die Großen vielleicht doch eher in der Kunst zu finden? Zum Beispiel der Musik. Ein Bach, ein Mozart oder ein Beethoven. Was wäre die Welt der Töne ohne sie? Oder Künstler des geschriebenen, des gereimten, des vorgetragenen Wortes? Ein Goethe zweifelsohne, ein Schiller. Vielleicht aber auch ein Mann der Kirche. Ein Martin Luther, der zwar in den letzten Jahrzehnten wegen seines Antisemitismus zu Recht von seinem Sockel heruntergeholt wurde, der aber trotzdem die Welt vollkommen verändert hat, der den durch die Kirche eingeschränkten Geist befreit und die Neuzeit eingeläutet hat. Der auch eine neue deutsche Schriftsprache geschaffen hat. Oder war es der Mann des gedruckten Wortes namens Johannes Gutenberg, der das Wissen der Welt vervielfältigte und auch dem Normalbürger zugänglich machte? Damit eine Revolution einleitete, die der heutigen digitalen mindestens gleichkommt. War es vielleicht ein Albert Einstein, der uns erklärt hat wie unsere Welt überhaupt funktioniert? Der erkannt hat, dass die Räume gekrümmt sind und die Zeit nicht überall gleich schnell vergeht. Oder waren es doch Frauen. Sophie Scholl z. B., die unter Todesgefahr protestiert hat oder Anne Frank, die in Todesangst in einem Versteck leben musste?

So oder ähnlich könnte man noch etliche Personen hinzufügen. Es gibt viele deutschsprachige Menschen, die es wert wären, in der Ruhmeshalle der Walhalla an der Donau als Marmorbüste aufgestellt zu werden. Dabei spielen Ländergrenzen nicht unbedingt eine Rolle. Karl den Großen beanspruchen auch die Franzosen für sich, Katharina die Große natürlich die Russen, Maria Theresia die Österreicher und einen Kopernikus auch die Polen. Natürlich trifft das zu, haben diese Personen doch in diesen Ländern gewirkt und dort mehr oder weniger Großes vollbracht. Und diejenigen, von denen es keine Gemälde oder keine Büsten aus damaliger Zeit gab und deren Aussehen man deswegen nicht kennt, werden in der Ehrenhalle mit einer Gedenktafel geehrt.

Eine Person jedoch hat in der Ruhmeshalle einen ganz besonderen Platz erhalten, auch wenn sie nicht wirklich zu den ganz Großen zählt. Das ist der bayrische König Ludwig I., nicht zu verwechseln mit seinem Enkel, den Märchenkönig. Er war es schließlich, der die Idee zu dieser Ansammlung bedeutender Köpfe hatte, und deswegen gebührt ihm auch diese besondere Ehre. Und er zeigt sich im Gegensatz zu den anderen Großen in vollständiger Figur, und nicht nur mit dem Kopf.

Ludwig I. beauftragte Leo von Klenze, einen der bedeutendsten Architekten des Klassizismus, eine Ehrenhalle für die Großen "teutscher Sprache" zu schaffen, ist diese doch ein Band, das über Ländergrenzen hinweg die Menschen verbindet. Und so konnte er im Oktober 1842 auf dem Bräuberg bei Regensburg, hoch über der Donau, die Ruhmeshalle eröffnen, die im Stil eines griechischen Tempels angelegt ist, dem Parthenon in Athen als Vorbild. Und wie zu dieser Zeit üblich wurde beim Bau nicht gekleckert, sondern geklotzt. Wie z. B. das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, das Kyffhäuserdenkmal am Harz, das Niederwalddenkmal am Rhein oder Römerbezwinger Hermann im Teutoburger Wald wurde auch dieses Bauwerk monumental. Benannt wurde es nach Walhall, der Halle der Gefallenen der nordischen Mythologie. Und Ludwig verfügte, dass es dabei keine Standesunterschiede geben solle, da der Tod alle irdischen Unterschiede aufhebt. Egal ob Kaiser oder einfacher Bürger, männlich oder weiblich. Alle sind nach dem Tod gleich. Außerdem verfügte Ludwig, dass Personen mindestens 20 Jahre zuvor gestorben sein müssen, um aufgenommen werden zu können.

Jeder kann übrigens beim Bayrischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in München einen Vorschlag zur Aufnahme in die Walhalla machen. Doch die Sache hat einen Haken. Wird die vorgeschlagene Person dann akzeptiert, so muss der Antragsteller auch die Kosten einer Marmorbüste oder Gedenktafel dafür tragen, die bei etwa 30.000 Euro liegt. Ich selber verzichte deswegen auf Vorschläge, auch wenn mir sicher die eine oder andere Person einfallen würde.

Verzichtet habe ich aber nicht auf einen Besuch der Walhalla, kann man doch das gut mit einer Urlaubsrückreise aus südlicheren Gefilden verbinden. Und das lohnt sich schon, ist der Ehrentempel im griechischen Stil doch ein eindrucksvolles Bauwerk, das eigentlich optisch so gar nicht in deutsche Lande passen will. Und wann hat man schon einmal Gelegenheit dazu, sich in solch illustrem Kreis aufhalten zu können. Zwischen so viel Größe wird man dann allerdings doch ganz klein.

  • Nach der Erniedrigung der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation durch Napoleons Feldzüge, bei denen Deutsche auf beiden Seiten kämpften, schuf sich nach dieser Zeit das neue Deutschland monumentale Bauwerke, die eine Art deutsche Identität schaffen sollten. Die Ehrenhalle der Walhalla ist eines davon.
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  • Bayernkönig Ludwig I. ließ sie für große Persönlichkeiten "teutscher Zunge" errichten.
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  • Angelegt wurde der klassizistische Prachtbau in der Art eines griechischen Ringhallentempels. Die Säulengänge umgeben ihn von allen Seiten.
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  • Unter dem nördlichen Giebel zeigt eine Bildnisgruppe den Kampf der Germanen gegen die Römer im Teutoburger Wald.
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  • In der Varusschlacht bezwingt Arminius die römischen Legionen.
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  • Die Germania ist eine Identifikationsfigur germanischer Lande.
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  • Vom nördlichen Portal geht der Blick auf die Donau.
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  • Der bayrische König Ludwig I. zeigt sich als einzige Persönlichkeit in kompletter Figur.
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  • 130 Marmorbüsten und 65 Gedenktafeln erinnern an große Persönlichkeiten deutscher Sprache.
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  • Wer ist wer? Unter den Büsten ist es in Stein gemeißelt.
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  • Großes hat er sicher vollbracht. Doch ob es gut war, hängt vom Standpunkt des Betrachters ab.
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  • Kaiser Barbarossa ist ein anderes Monumentalbauwerk gewidmet: das Kyffhäuser-Denkmal im südlichen Vorland des Harzes. Ob seine Kreuzzüge christlich waren, darüber kann gestritten werden.
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  • Ein Albrecht Dürer hat sich den Platz sicherlich verdient. Er ist wohl der bedeutendste deutsche Maler.
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  • Beeindruckt ist man schon, wenn man durch die Ruhmeshalle wandelt. So viel Größe macht einen selber doch ziemlich klein.
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  • Auch 12 Frauen haben einen Platz darin gefunden. Eine besonders mutige war Sophie Scholl. Nicht immer muss es Weltbewegendes sein, das einen Menschen groß macht.
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  • Erst wer mindesten 20 Jahre im "Himmel" ist, hat ein Anrecht auf einen Platz in der Walhalla.
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  • Kein beneidenswerter Job.
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  • Er hat für eine Revolution gesorgt, die des gedruckten Wortes, das sich in Windeseile verbreitete.
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  • Und auch Martin Luther, der dem Mittelalter ein Ende setzte und die Neuzeit einleitete. Außerdem schuf er eine neue deutsche Schriftsprache.
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  • Die Klänge seiner Symphonien sind himmlisch. Ein verdienter Platz.
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  • Wohl jede der gezeigten und genannten Personen hat auf irgendeine Art einen Siegerkranz verdient, auch wenn so manche auch ihre negativen Seiten hatte.
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  • Nach so viel Größe tut Entspannung mit schönem Donaublick gut. Auch der ist eindrucksvoll.
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2 Kommentare

  • Gelöschter Nutzer am 25.11.2018 um 19:10
Gelöschter Kommentar

Ich auch nicht, sind es doch zu viele. Ein Überblick und mal den einen oder anderen bekannten hat mir gereicht.

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