Wahlkampfgetöse. Leserbrief
... an das Medienhaus Bauer, Marl:
− Von: Dietrich Stahlbaum, Recklinghausen
− Betr.: Kommentar „Ohne Oskar“
− Vom: 23. April
Torsten Henke schreibt, Oskar Lafontaine habe „sich herabgelassen, seiner Partei reinen Wein einzuschenken“, und habe „West-Linke(n), die auf Rückenwind durch die Kandidatur des Populisten (...) gesetzt hatten,“ „einen Korb gegeben“. Lafontaine habe „keine Lust mehr auf das Berliner Haifischbecken“, käme „mit der Parteiführung nicht zurecht“ „oder“ wolle „sich nicht wieder mit Gregor Gysi auseinandersetzen“. Seine Erklärung zur Neuordnung der europäischen Finanzmärkte (Chancenlosigkeit) wird von Henke als vorgeschobener Grund abgetan.
In diesem Stil führt der Kommentator seine populistische Betrachtung fort und behauptet, DIE LINKE setze „auf Bundesebene ausschließlich auf Protest“ und sei „gar nicht an Regierungsverantwortung interessiert“. „Anders“ ließe sich „das konfuse Wahlprogramm der Partei nämlich nicht deuten.“
Torsten Henke schuldet uns Fakten und Argumente. Seine Behauptungen haben keine Substanz. Es ist bloß Stimmungsmache gegen eine Partei, die schonungslos aufdeckt, was in Deutschland, was in ganz Europa falsch, in die falsche Richtung läuft und wer das zu verantworten hat.
Man lese doch zuerst einmal das Programm, das als Entwurf vorliegt und noch beschlossen werden muss, und urteile danach, anstatt alte Vorurteile hervorzukramen und neue in die Welt zu setzen. Wir haben nichts gegen sachliche Kritik, aber bitte mit konkreten Einwänden, mit Fakten und Argumenten.
Statt regierungskonformer Medien bedarf es mehr öffentlicher Foren für einen fairen Meinungsaustausch, um, wie DIE LINKE es tut, der Politik neue Impulse zu geben.
Am 1. Mai in der Recklinghäuser und in den 5 weiteren Zeitungen des Medienhauses Bauer