Ralph Dietz: Kommentar zur EON-PM bz. Ammoniaklager im Kohle-KW Datteln
Pressemitteilung, dass EON prüft, ob das Kraftwerk auch ohne Ammoniaklager gebaut werden kann. Denn so hofft EON die Seveso2-Richtlinie unterlaufen zu können.
Zur Genehmigung, schnell ein neues Verfahren erfinden ???
Für wie doof hält EON die Bürger eigentlich ? Dreister geht es kaum. Also zur Rauchgasentschwefelung gibt es 3 Verfahren, das Additiv-Verfahren (bis Kraftwerke von ca. 300MW), das Trockenverfahren (wird nur bei ca. 8% der Kraftwerke angewendet), und das Nassverfahren. Mit dem Nassvervahren werden ca. 88% der Kraftwerke betrieben. Bei dieser Rauchgaswaschung kommt Ammoniak als Absorptionsstoff zur Anwendung. Die Menge an Ammoniak kann nicht verringert werden. Wenn Wasser zwecks Verdünnung vor der Reinigung dem Ammoniak hinzugeführt wird, verringert das nicht die Menge an Ammoniak die benötigt wird. Denn wenn es so wäre würde ja Wasser Ammoniak ersetzen können. Was den Bürgern verschwiegen wird ist, dass das Ammoniaklager um die Kapazität vergrößert werden muß wie Wasser vorab beigefügt wird. Aber die Netto-Ammoniakmenge bleibt auf jeden Fall gleich.
Was m.E. EON hofft ist, dass ein Ammoniak-Wasser-Gemisch nicht mehr als Ammoniak-Lager wie bisher angesehen werden kann. Ob sich so eine Seveso2-Richtlinie austricken läßt ist mehr als fraglich. Zumal eine Kinderklinik mit ca. 1000 Beschäftigen im engsten Umkreis steht. Es wird spannend ob alle Richter, im kommenden Instanzenweg, sich auf diesen gefährlichen Kuhandel einlassen. Wenn sich der Regionalverband, mit seiner neu gewonnenen Planungshoheit, auf diesen Trick einläßt hat sie bei der ersten Bewährungprobe sofort versagt.
Ralph Dietz