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Joachim Gauck? (Leserbrief )

Leserbrief an das Medienhaus Bauer, Marl:
– Von: Dietrich Stahlbaum, RE – Betr.: Bundespräsident-Kandidat Joachim Gauck

Vor Benennung eines Kandidaten oder einer Kandidatin für ein so wichtiges Amt hätte man sich mehr Zeit nehmen müssen und nicht parteipolitisch taktieren dürfen. Joachim Gauck wurde von der FDP aus d e m Hut gezaubert, in dem er schon einmal verschwunden war. Nach seinen Äußerungen, die bisher bekannt geworden sind, zu urteilen, ist er in der bundesdeutschen Wirklichkeit noch nicht angekommen. Sein Denken ist vom lutherischen Protestantismus und von seinen Erfahrungen als Kirchenmann im "real existierenden Sozialismus" geprägt. Außerdem hat er zehn Jahre lang zwischen Stasiakten gelebt. Auch dadurch – das ist nicht nur mein Eindruck – ist seine Sicht auf die bundes- und weltpolitischen Realitäten eingeschränkt.

S o ist er für friedens-, sozialpolitisch und ökologisch engagierte Menschen nicht der Bundespräsident, den Deutschland braucht.

Aber – selbst ein 72-Jähriger kann geistig rege und fähig sein, seine Ansichten zu überprüfen und seine Meinung zu ändern. Das traue ich ihm zu. Würde Joachim Gauck sich im Lande umsehen und auf die Menschen zugehen, ihnen zuhören, den Hartz IV-Empfängern, den Billiglohnarbeiterinnen, den ausgegrenzten Migranten, den traumatisierten Afghanistan-Veteranen, – den Opfern falscher Politik, und würde er daraus die richtigen Schlüsse ziehen, dann wäre er eine gute Wahl.

Neue Fassung 03.03.12, 13h52

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