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Historische Fluchtursachen (Kontroverse)

Zu den historischen Fluchtursachen gehören auch die Kolonialpolitik europäischer Industriestaaten und die Sklaverei in den USA:

Der Reichtum Europas wäre ohne Kolonien, ohne rücksichtlose Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft und der Natur (Rohstoffe) nicht möglich gewesen. Darunter am meisten zu leiden hatten die schwarze Bevölkerung Afrikas und die arabischen Völker Nordafrikas. Sie wurden, ebenso wie die Sklaven und ihre „befreiten“ Nachfahren in den USA, bis auf eine kleine korrumpierte „Elite“, unterdrückt und ständig gedemütigt. Später wurden „Neger“ und Araber an den Fronten der beiden Weltkriege „verheizt“. Zuletzt traf es Algerier, Marokkaner, Tunesier und Senegalesen in Vietnam. Ich habe das, 1951-54 in Nordvietnam, selber gesehen.

Von den arabischen Soldaten, die den Indochinakrieg überlebt hatten und nach dem Zusammenbruch der französischen Kolonialherrschaft in Ostasien in ihre Heimatländer zurückgekehrt waren, kämpften die algerischen, bestens ausgebildeten und kriegserfahrenen, zumeist jungen Veteranen in der Nationalen Befreiungsfront (FLN) gegen die Fremdherrschaft. Der auf beiden Seiten mit äußerster Grausamkeit, hohen Verlusten und mehreren Putschversuchen französischer Ultras geführte Krieg endete 1962 mit der Niederlage Frankreichs und der Unabhängigkeit Algeriens. Die französischen Siedler, les colons, flohen nach Frankreich, bald auch Algerier, die als „Kollaborateure“ von der neuen FLN-Regierung verfolgt wurden.

Deren Nachfahren leben heute in den Banlieues französischer Großstädte, von Staat und Gesellschaft im Stich gelassen, missachtet und verelendet und infolgedessen teilweise in kriminellen Milieus. Von daher stammen auch viele der jungen Männer, die in Köln Frauen sexuell belästigt und bestohlen haben.

Am 27. 02. als Leserbrief in den Zeitungen des Medienhauses Bauer, Marl.

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100 Jahre Krieg in Nahost — Das Sykes-Picot-Geheimabkommen und seine fatalen Folgen

Mit dem im Mai 1916 geschlossenen Sykes-Picot-Abkommen haben Briten und Franzosen den Nahen Osten nach eigenen geopolitischen Interessen aufgeteilt und so die Saat vieler Kriege gelegt. Die Dokumentation geht der Frage nach, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Abkommen und der Entstehung der Terrororganisation IS gibt.

Wiederholung am Freitag, 27.05. um 10:30 Uhr

> "Die Dokumentation geht der Frage nach, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Abkommen und der Entstehung der Terrororganisation IS gibt."

Das interessiert doch Machthaber, Regime, Terrorgruppen, Ideologen/Religiöse usw. der letzten Jahrzehnte kaum. Grenzen oder Pläne ändern sich ständig. Sieht man am IS doch besonders gut - die katzt so eine olle Kamelle nicht beim Ausbreiten.

Da breiten sich solche Gruppen eher aus, wenn man ständig in die "Politische Religion XY" (angeblich böse) und "Religion XY" (angeblich gut) unterteilt und damit die Religiösen unterschätzt.

“...auch im kollektiven Bewusstsein der 300 Millionen Araber ist Sykes-Picot ein Verrat, der bis heute präsent ist. Das dubiose Geheimabkommen vom 16. Mai 1916 machte alle Hoffnungen auf Unabhängigkeit und einen eigenen Staat zunichte. Und es schuf die Ursachen für die endlosen Konflikte, die die Region bis heute plagen und mittlerweile an den Rand eines Zusammenbruchs gebracht haben.“ (Siehe oben!)

Das ist wie bei einer Krebserkrankung: Aus einem bösartigen Tumor entwickeln sich immer mehr Metastasen, die im Laufe vieler Jahrzehnte den gesamten Körper zerstören (können). Da hilft nur eine ganzheitliche Medizin:

Gastbeitrag: Neue Grenzen lösen das Problem nicht

Von Omid Nouripour

Daraus:

(...). Von all den Verträgen, durch die auswärtige Mächte den Nahen Osten geprägt haben, ohne jemals die Bevölkerung vor Ort zu fragen, ist Sykes-Picot das bekannteste, verhassteste und symbolträchtigste. Es wurde am 16. Mai 1916 unterzeichnet und führte nach fünf weiteren blutigen Jahren zu den Grenzen, die wir heute kennen.

Gerade vor dem Hintergrund des Zerfalls mehrerer Staaten des Nahen Ostens stellt sich die Frage, ob die Grenzen von Sykes-Picot, durch ihre Willkür eine Ursache für die Konflikte in der Region, noch haltbar sein können. (...)

Wir sollten den Jahrestag des kolonialen Akts der Grenzziehung als Mahnung nehmen, nicht die immer gleichen Fehler in unserer Außenpolitik zu wiederholen. Viel zu lange haben wir im Sinne einer falschen Stabilität in fragwürdigen Grenzen gewaltsame und korrupte Regime unterstützt.

Der „arabische Frühling“ war das letzte Fanal für das Scheitern dieser Politik. Wir sollten uns ihrer letzten Überbleibsel in unserer Politik entledigen und stattdessen einen Beitrag zu einer möglichst friedlichen und selbstbestimmten Neuordnung des Nahen Ostens leisten.

Der gesamte FR-Kommentar ist oben verlinkt!

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