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Siegfried Born: Die Seuche der Pädophilie ist im eigenen Hause

Jetzt endlich lückenlose Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensleute in der Katholischen Kirche Deutschlands oder doch wieder nur bloße Lippenbekenntnisse?

Aus Anlass der Aussage von Papst Franziskus, dass die „Seuche der Pädophilie im Hause der Kirche ist“, hat sich Siegfried Born erneut mit dem Thema der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen innerhalb der Katholischen Kirche Deutschlands befasst:

Selbsterkenntnis von Franziskus ist längst überfällig

Papst Franziskus erkennt laut Pressenotiz der WAZ vom 14. Juli 2014, dass „die Seuche der Pädophilie im Hause der Kirche ist“, unternimmt aber scheinbar nichts oder entschieden zu wenig in Sachen Aufarbeitung der Missbrauchsfälle, besonders hier in Deutschland.

Immer noch warten die Opfer auf Ergebnisse von immer wieder neu zusammengestellten Untersuchungseinrichtungen, wie jetzt dem interdisziplinären Forschungskonsortium „Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“, welches am 24. März d. J. in Bonn von der Deutschen Bischofskonferenz vorgestellt worden ist.

Wissenschaftler aus Mannheim, Heidelberg und Gießen sind mit der Aufarbeitung beauftragt

Dieses Konsortium, bestehend aus ihrem Leiter, Prof, Dr. Harald Dreßing vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, dem Kriminologischen Institut der Universität Heidelberg unter Prof. D. Dieter Dölling und Prof. Dr. Dieter Hermann sowie dem Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg unter Prof. Dr. Dr. Andreas Kruse und Prof. Dr. Eric Schmitt und dem Lehrstuhl für Kriminologie der Universität Gießen unter Prof. Dr. Britta Bannenberg, soll nun den Missbrauchsfällen innerhalb der Katholischen Kirche nachgehen und eine entsprechende Studie erstellen.

Bischof Ackermann will Klarheit und Transparenz

Erklärter Wille von Bischof Ackermann ist es, „Klarheit und Transparenz über diese dunkle Seite in unserer Kirche zu schaffen – um der Opfer willen, aber auch, um selbst die Verfehlungen zu sehen und alles dafür tun zu können, dass sie sich nicht wiederholen.“

Erneuter Neubeginn

Wieder einmal kommt es in dieser Sache zu einem Neubeginn, diesmal mit anderen Personen und Vertretern verschiedener Universitäten und Institutionen und den vollmundigen Aussagen des hierfür zuständigen Bischofs Ackermann, für „Klarheit und Transparenz“ zu sorgen. Wieder einmal wird erneut Hoffnung verbreitet, zu glauben, dass es jetzt aber endlich zu handfesten Ergebnissen kommen werde, zumal Professor Dreßing erklärt hat, dass die vielfältigen Facetten der Thematik durch Interviews mit Opfern, Tätern und Kirchenverantwortlichen aufgearbeitet würde.

Aber seit dem 24. März 2014 hat die Öffentlichkeit keinerlei Informationen von Bistümern, in denen sexueller Missbrauch festgestellt worden ist, geschweige denn von konkreten Tätern oder Zahlen von Missbrauchsfällen gehört oder gelesen.

Werden jetzt Ross und Reiter genannt oder bleibt es, wie schon zuvor, wieder nur bei Lippenbekenntnissen?

Nur wenn es jetzt endlich zu Ergebnissen kommt in der Weise, dass die Täter ausfindig gemacht werden, diese für den Missbrauch von zumeist Kindern und Jugendlichen, also von Schutzbefohlenen, zur Verantwortung kirchenintern oder strafrechtlich nach dem Strafgesetzbuch gezogen werden und alles daran gesetzt wird, dass es nicht mehr möglich ist, künftig Kinder oder Jugendliche durch Katholische Priester, Diakone oder männliche Ordensleute sexuell zu missbrauchen, wäre der Auftrag an das Konsortium und die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle innerhalb der Katholischen Kirche erfüllt. Wieder einmal sind die Hoffnungen sehr hoch und wieder einmal fragen sich viele Menschen, ob es nicht doch nur bei Lippenbekenntnissen bleibt.

In diesem Zusammenhang ist der Zölibat ein wichtiges Thema, mit dem sich Papst Franziskus alsbald auseinander setzen will (und muss!).

Siegfried Born

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1 Kommentar

> "Aus Anlass der Aussage (...), dass die „Seuche der Pädophilie im Hause der Kirche ist“, (...) dem Thema der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen"

Pädophilie ist eine sexuelle Ausrichtung, ähnlich Homosexualität, Heterosexualität, usw.
Sowas sollte man a) nicht als "Seuche" beschimpfen und b) von sexuellem Missbrauch trennen!

Nur, weil man als Mann auf Frauen steht, möchte man ja auch nicht als Vergewaltiger beschimpft werden!

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