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Dieter Moor: in Amerika ist das Leben noch in Ordnung

  • Dieter Moor
  • Foto: www.sueddeutsche.de
  • hochgeladen von Erich Neumann

"Leid, auf geht’s nach Übersee ... aber nein, nicht nach Amerika, nach Übersee am schönen Chiemsee.“ lautete die legendäre Radiowerbung eines bayerischen Dirndl- und Trachtenherstellers.

Getreu diesem Motto klärte der sympathisch eloquente ttt – titel, thesen, temperamente“- Moderator Dieter Moor seine ca. 220 restlos begeisterten ZuhörerInnen schnell darüber auf, dass in diesem Fall das Dörfchen Amerika - das in Wirklichkeit Hirschfelde heißt - in Brandenburg gemeint sei, als er am 08. November als Gast des Kulturforum Planegg www.kulturforum-planegg.de Lesung aus dem Erfolgstitel “Lieber einmal mehr, als mehrmals weniger: Frisches aus der arschlochfreien Zone“ www.rowohlt.de/buch/Dieter_Moor_Lieber_einmal_mehr_als_mehrmals_weniger.2905237.html im Kupferhaus hatte.

Das Motorengeräusch des geliebten feuerroten Schweizer Hürlimann-Traktor war wohl das Einzige was fehlte, denn die übrigen Protagonistinnen von Ehefrau Sonja, der sie und Wasserbüffel Stierkalb Miosch adoptiert habenden altklugen Großstadtgöre Alice und den knorrig kantigen Einheimischen Bauer Müsebeck, Teddy und Krüpki zauberte der mit einzigartiger Stimme und Dialektvielfalt ausgestattete Moor so nachdrücklich auf die Bühne, als seien sie leibhaftig anwesend.

Anrührende Geschichten von Alice und ihren vitalen Konsequenz, der ersten Überlebensnacht des Wasserbüffel Stierkalbes im Moor’schen Wohnzimmer und der Wiederbelebung des Hürlimann-Traktor, bei all denen der Autor viel Blick und Liebe für die Details offenbart, lassen die Zeit nicht nur wie im Fluge vergehen, sondern spiegeln die Gewissheit wieder, dass außerhalb weiß-blauer Landesgrenzen die Welt tatsächlich das entscheidende Stück besser und ganz einfach menschlich, sowie damit in Ordnung ist.

Dieter Moor wuchs als Sohn eines Versicherungsvertreters auf dem Land auf. Nach der Schule besuchte er die Zürcher Schauspielakademie und arbeitete als Schauspieler in Film und Theater. Bis 2003 lebte er mit seiner Frau Sonja, einer Filmproduzentin, auf einem kleinen Bauernhof in Bäretswil im Zürcher Oberland. 2003 entschieden sie sich, die Landwirtschaft ernsthaft zu betreiben und wechselten nach Hirschfelde (Stadtteil von Werneuchen) in die Nähe des nordöstlichen Stadtrandes von Berlin in Brandenburg. Sonja Moor gab ihre Beschäftigung als Produzentin auf und machte eine landwirtschaftliche Lehre. Sie bewirtschaften dort inzwischen einen landwirtschaftlichen Betrieb mit biologisch-dynamischem Landbau von 150 Hektar nach Demeter-Richtlinien und züchten unter anderem Wasserbüffel und Galloway-Rinder. Gemeinsam engagieren sie sich in dem Projekt Modelldorf-Hirschfelde für ein ökologisches und soziales Miteinander.
Moors berufliche Laufbahn begann beim ORF, wo er von 1985 bis 1991 das Kulturmagazin Kunst-Stücke moderierte. Danach war er für den ORF als Radiomoderator der Call-in-Sendung Talk Radio im Einsatz. Außerhalb Österreichs bekannt wurde Dieter Moor 1993 als Moderator des von der Kritik gelobten Medienmagazins Canale Grande bei dem damals noch jungen deutschen Spartensender VOX. Die Sendung wurde ein Erfolg und mit dem Telestar, dem Goldenen Gong und dem Silbernen Kabel ausgezeichnet sowie für den Grimme-Preis nominiert. Seine eingängige Anrede der Zuschauer als “Liebe Zielgruppe“ erreichte schnell Kultstatus. Nach der Einstellung bei VOX 1994 wurde das Konzept weiterhin mit Moor als Moderator für ein Jahr und 27 Folgen unter dem Titel Studio/Moor auf Premiere fortgesetzt, wo es zu den wenigen dort unverschlüsselten Programmen gehörte.
Für den SWR leitete Moor 1998 die satirische Sendung EX! Was die Nation erregte über berühmte Skandale der deutschen Geschichte. Für das Schweizer Fernsehen war er mit der täglichen Late-Night-Show Night Moor, bzw. später Moor, präsent. Die Sendungen waren neben der Harald Schmidt Show die einzige tägliche Late-Night-Show Europas. Nach einer öffentlichen Kontroverse zwischen Moor und seinem Vorgesetzten über Inhalte der Show wurde die Sendung 1999 jedoch eingestellt.
Im österreichischen Fernsehen moderierte er ab 2000 alternierend mit Heide Schmidt die ATV-Gesprächsrunde Headline Talk und leitete die überaus populäre, durch eine ORF-Generalreform jedoch wieder abgesetzte Talkshow SimplyMoor. 2004 produzierte er für die ARD zur Fußball-EM 2004 in Portugal die regelmäßige Fernsehglosse Das Wunder von Moor. Von Juli 2006 bis September 2006 übernahm Moor beim Sender 3sat als Vertretung für Andrea Meier die Moderation des Kulturmagazins Kulturzeit. 2006 fungiert er als Radiomoderator des bis Juni 2008 nur über Web empfangbaren Radios LoungeFM. 2007 moderierte Moor Specials und Sondersendungen auf 3sat, etwa für Kulturzeit und im Begleitprogramm der Berlinale.
Seit dem 4. November 2007 präsentiert Dieter Moor die ARD-Kultursendung ttt – titel, thesen, temperamente. Ende Juni 2008 moderierte er einmalig den Ingeborg-Bachmann-Preis im ORF Landesstudio Kärnten.
Beim österreichischen Fernsehsender ATV führt Moor 2008 durch die Sendung Das Leben geht weiter, in der er Patienten befragt, warum sie im Krankenhaus sind.
Seit September 2010 ist er der Moderator des rbb-Thementalks Im Palais. Die Sendung wird zweimal monatlich samstags um 22:15 Uhr im rbb Fernsehen ausgestrahlt. Ebenfalls für den rbb ist er seit 2009 mit der Sendung Bauer sucht Kultur unterwegs.
Bei der Eröffnung des Landestheater Tübingen am 21. September 1979 spielte er den Räuber Karl Moor in Schillers Räuber.
Seine Bücher “Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht Geschichten aus der arschlochfreien Zone“ (2009) und “Lieber einmal mehr als mehrmals weniger: Frisches aus der arschlochfreien Zone“ (2012) waren große Erfolge. Allein vom ersten Buch wurden ca. 400.000 Exemplare verkauft, was zu ausgedehnten Lesereisen durch Deutschland führt.

Erich Neumann, freier Journalist über VZB Verband
der Zeitschriftenverlage in Bayern e. V.
und Medienunternehmer www.cmp-medien.de
Postfach 11 06, D – 82196 Gilching
GSM 01 72 3 55 08 00, e-Mail newsletter@cmp-medien.de

© Bild: www.sueddeutsche.de CC – Dieter Moor

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