Bestes Projekt unter 22 eingegangenen Beiträgen: SV Geroldshausen gewinnt “Stern des Sports"
Lauftreff des MTV Pfaffenhofen und Voltigier-Gruppe des Reitverein Rohr auf den Plätzen.
Der von der Hallertauer Volksbank ausgelobte und mit 3 000 Euro dotierte “Große Stern des Sports" in Bronze geht an den SV Geroldshausen. Die Jury um Schirmherrn Armin Hary überzeugte vor allem die “kreative und stingente Vereinsführung" und “das hieraus resultierende immense Zusammengehörigkeitsgefühl einer kleinen Gemeinde", wie es in der offiziellen Begründung der Bewertungskommission heißt.
“Wir waren von unserem Konzept immer überzeugt und haben schon geglaubt, dass wir in diesem Wettbewerb eine gute Rolle spielen werden", sagte ein selbstbewusster SV-Vorsitzender Gregor Dierl bei der Preisverleihung am Montagabend im Deutschen Hopfenmmuseum in Wolnzach. In der Tat schreibt der Geroldshausener Sportverein seit einigen Jahren eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte.
Lag der Schwerpunkt früher fast ausschließlich im Bereich Fußball, konnte das Spektrum der Sportarten in der jüngsten Vergangenheit wesentlich erweitert werden. Mittlerweile wurden Rad fahren, ein Lauftreff, Nordic Walking, Inlinekurse, Gymnastik und Schwimmen ins Angebot aufgenommen. Heute bietet der Verein eine solch breite Angebotspalette, dass nahezu jeder Einwohner des 700-Seelen-Ortes bei Wolnzach Mitglied ist.
Auf den Plätzen landeten der “Lauftreff" des MTV Pfaffenhofen und die Voltigier-Gruppe des Reit- und Fahrvereins Rohr, die sich über einen “Stern des Sports" in Bronze und ein Preisgeld von 2 000 bzw. 1 000 Euro freuen durften. “Kindern und Jugendlichen eine gesunde Portion Selbstvertrauen, soziale Kompetenz und gesellschaftliche Grundwerte zu vermitteln", hob die Jury im Falle des Rohrer Reitvereins als herausragendes Moment hervor. Beim “Lauftreff" des MTV Pfaffenhofen gefiel in erster Linie “das weite Spektrum der Prävention und Rehabilitation".
22 Beiträge aus 19 Vereinen hatte die Jury insgesamt zu bewerten. “Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, alle Projekte wären grundsätzlich preiswürdig2, sagte Volksbank-Vorstand und Jury-Sprecher Josef Hollacher. Die 19 Teilnehmer, die keinen Stern erhielten, gingen dennoch nicht leer aus. Das Geldinstitut prämierte jeden eingesandten Beitrag mit 100 Euro.
“Heute sollen all jene unsere Aufmerksamkeit erfahren, die für das breite soziale Engagement des Vereinssports stehen", meinte Volksbank-Vorstandsvorsitzender Wilfried Gerling in seiner Laudatio. Die “Sterne des Sports" seien “eine Auszeichnung für Vereine, die sich um das Wohl unserer Gesellschaft und die Lebensqualität ihrer Menschen verdient gemacht haben".
Im Namen der Vereine bedankte sich Pfaffenhofens BLSV-Kreisvorsitzender Florian Weiß bei der Hallertauer Volksbank, die den Vereinen eine Plattform geboten habe, all das zu präsentieren, was es in ihren Abteilungen und Übungsstunden gibt. “Ihr Geld ist bei uns bestimmt gut angelegt", versicherte der Sportfunktionär. Weiß machte auch auf eine Entwicklung aufmerksam, auf die moderne Sportvereine möglichst schnell reagieren sollten. Weil die Mitglieder wie unsere gesamte Gesellschaft immer älter werden, müssten auch die Angebote künftig auf diese wachsende Klientel abgestimmt werden.
“Ich mag die Macher, nicht die Theoretiker. Das gefällt mir so an den Sternen des Sports". Der Wettbewerb traf offensichtlich genau den Geschmack von Schirmherr Armin Hary, der sich nach eigener Aussage sehr gerne in den Dienst der Sache gestellt hat. Der Doppel-Olympiasieger von 1960 in Rom und frühere Weltrekordler mit einer Bestzeit von glatten 10,0 Sekunden über die 100 Meter machte bei dieser Gelegenheit auch auf seine eigene Initiative aufmerksam, mit der er Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Schichten die Möglichkeit bieten will, Sport zu treiben.
“Sport ist oft teuer. Kinder aus armen Familien brauchen Hilfe, damit sie Sport treiben können", umschieb Hary die Intension seines Projekts. Von dieser Idee ist offensichtlich auch die Hallertauer Volksbank überzeugt, die den erst jüngst von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft prämierten AHA-Fund 5000 Euro zur Verfügung stellt.
Für den SV Geroldshausen ist der Wettbewerb “Sterne des Sports" noch nicht zu Ende. Der Verein hat die Qualifikation für die Landesebene erreicht.
Sollte sich sein Konzept auch hier durchsetzen, ist der Weg frei für die Bundesebene. Die Prämierung der besten Projekte in ganz Deutschland mit dem “Goldenen Stern des Sports" wird im Januar kein geringerer als Bundespräsident Horst Köhler vornehmen.