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Klimawandel in Bewegungen: Weltnotwerkprojekte können gefährdet werden

„Solche Stürme habe ich noch nie erlebt. Sie werden immer schlimmer.“ Doña Asunta Rojas, 84 Jahre, die über die katastrophalen Folgen von El Niño spricht, steht am Straßenrand von Trinidad und schaut kopfschüttelnd die Zerstörungen an. Die Felder hinter ihr sind überflutet, die Ernte dahin, zum zweiten Mal in Folge.
El Niño ist eigentlich nichts Außergewöhnliches in Bolivien. El Niño, das „Christkind“, sucht regelmäßig um die Weihnachtszeit die Westküste von Südamerika auf. Die Klimaanomalie wurde erstmals 1746 registriert. Die alte Frau kennt dieses Klimaphänomen seit ihrer Kindheit. Doch das „Christkind“ wird immer zerstörerischer, die Schäden unbeschreiblicher, besonders in so kurzen Abständen, mit so gewaltiger Wucht hat die alte Bolivianerin starke Regenfälle noch nie erlebt. Betroffen sind besonders die Länder der Südhalbkugel, deren Volkswirtschaften instabil sind und deren Bevölkerung seit Jahrzehnten unter Armut leidet.

Das Engagement von Weltnotwerk und KAB Deutschlands, mit TransFair-Kaffee die Lebenssituation der Menschen in diesen Ländern zu verbessern, könnte durch den Klimawandel einen Rückschlag erleben. Der Kaffee-Anbau ist auf ein ganz spezifisches Klima angewiesen. Wird das Wasser knapp, was in Afrika nach den jüngsten Studien zu befürchten ist, könnte die Wirtschaftsgrundlage, der Kaffeeanbau, den Menschen in unserer Partnerbewegung entzogen werden.
Weltnotwerk und auch die Partner Bewegungen müssen auf den sich beschleunigenden Klimawandel reagieren. So wird in einigen lateinamerikanischen Projekten auf altes Natur- und Umwelt-Wissen der Bevölkerung zurückgegriffen. Dabei stehen Kreislauf-Modelle im Vordergrund: nicht Monokultur-Nutzung und Ausbeutung der Natur, sondern die schonende Einbettung in den biologischen Kreislauf, nicht extreme Düngung, sondern naturnahe Düngung, nicht der Einsatz von Pestiziden, sondern biologischer Schutz der Kulturpflanzen. EINFLUSS VOR ORT Voraussetzung für solche Projekte ist die Organisation von zivilgesellschaftlichen
Bewegungen. Viele Menschen in den unterentwickelten Ländern erleben den Klimawandel durch Dürre und Überschwemmungen, können aber diese Phänomene nicht zuordnen. Weltnotwerk organisiert deshalb Partnerbewegungen, die mit Bildungsprojekten und Netzwerkbildungen auf Katastrophen reagieren können. Dies hat sich besonders nach dem Tsunami in Sri Lanka und Indien gezeigt, wo die Aufbauhilfe über bestehende Strukturen schnell organisiert werden konnte.
Durch den Aufbau zivilgesellschaftlicher Organisationen können die Bewegungen vor Ort auch Einfluss auf die Umweltpolitik in den eigenen Ländern nehmen. Sie sind Akteure im Kampf gegen Armut und Klimawandel. So engagiert sich die KAB in Guatemala gegen die Umwelt zerstörende Ausbeutung von Rohstoffen durch internationale Firmen. Unter den Folgen haben nicht nur die Arbeiter zu leiden, sondern auch die Kleinbauern, deren
Äcker verseucht und vergiftet werden. Guatemalas Bischof Alvaro Ramazzini hat sich hinter die Kleinbauern gestellt.
Die Unterstützung von Arbeiterbewegungen in den vom Klimawandel extrem bedrohten Ländern ist für das Weltnotwerk und die KAB Deutschlands eine der wichtigen Zukunftsaufgaben. NORBERT STEINER, GESCHÄFTSFÜHRER
WELTNOTWERK DER KAB

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2 Kommentare

Erschütternde, tief gehende Anaylyse!
Sie zeigt den unheimlichen Kreislauf auf, mit dem wir sogar altbekannten Wetterlagen eine neue Dimension verleihen. Die Zerstörung der Welt nimmt in dramatischem Maße zu.
Seit Jahrzehnten schon kennen wir die Folgen von Überdüngung, die Du auch ansprichst. Gestern erst wurde bekannt, dass unsere Weltmeere inzwischen 250.000 Quadratkilometer "tote Zonen" aufweisen, in denen wegen Sauerstoffmangels Leben nicht mehr möglich ist. Ursache:

Dünger aus der Landwirtschaft wird in die Meere eingespült, führt zu ungezügeltem Algenwachstum, und die Algen entziehen dem Meer den Sauerstoff. Leben tot!
Wer sich einmal mit dem Kreislauf des Lebens auseinandergesetzt hat, weiß, was die toten Zonen bedeuten, die sich innerhalb weniger Jahre um ein Drittel vermehrt haben.
Wer sich damit nie auseinandergesetzt hat, wird aus Deinem Bericht herauslesen: "Na also, wer sagt's denn: Seit 260 Jahren gibt es schon El Nino - was regen wir uns auf?" Die Frage wird sein, wie lange ein Verdrängen noch möglich ist, ganz ohne Panik, die Realität beobachtend.

Die Schäden, die wir unserer Welt zufügen, werden wir teuer bezahlen.
Wenn wir es überhaupt noch können.

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