Kulturbetrieb: Weiterhin Kunst der kleinen Schritte
In seiner mit großem Beifall aufgenommenen Rede zu der nunmehr bereits 26. Ausstellung dieser Künstlervereinigung betonte er deren Bedeutung als aussagekräftiges Spektrum für das allgemeine Kunstschaffen in Stadt und Region. Die verschiedenartige Soziographie der Künstler, die durchwegs als Autodidakten ohne konventionelle Ausbildung, jedoch mit ungeheurem Engagement sich in ihrer Kunst voranbringen und bewähren, sei ein Spiegelbild für die große Breite und für das hohe Niveau, das der Bereich der bildenden Kunst hierzulande besitzt. Der gerade im Kunstkreis gepflegte Individualismus künstlerischen Schaffens ermögliche eine Vielfalt von Techniken und Stilrichtungen, die den Kunstbetrieb heute weitgehend kennzeichne. Dies führe auch dazu, dass die Frage danach, was Kunst überhaupt sei, schwieriger denn je zu beantworten ist, weil sie mehr als in früherer Zeit zeitlich bedingten Modeschwankungen unterworfen sei. Inderwies konnte sich in diesem Rahmen den bei ihm üblichen Seitenhieb auf jene allwissenden und apodiktischen Experten in der Gegenwartskunst nicht verkneifen, von denen man sich aber nicht abhalten lassen solle, künstlerisch tätig zu sein, weil dies zum Selbstverständnis des Menschen gehöre und zu seiner Selbstverwirklichung beitrage.
Trotz der vielseitigen und wertvollen Beiträge der Künstler und Künstlervereinigungen zum Kulturbetrieb der Stadt Pfaffenhofen (Gründung eines Kunstgremiums, Einrichtung einer Galerie mit 4000 Besuchern in den letzten vier Monaten, zahlreiche Ausstellungen, Konzerte, Theater, Kultursommer, Europäische Kulturtage, Teilnahme am bayernweit geplanten Projekt 2008 „Kunst im öffentlichen Raum“ usw. usw.), wird hierzulande Kulturarbeit von vielen lediglich als entbehrliche Begleiterscheinung unseres Lebens bewertet. Kulturreferent Inderwies. „Fragen Sie mich nicht, wie oft in unserer Jahresschlusssitzung des Stadtrats, in der die Repräsentanten der einzelnen Fraktionen zusammen mit dem Bürgermeister in ihren traditionellen Reden Resümee und Ausblick geben, von ihnen das Wort Kultur in den Mund genommen wurde! (…) Kulturarbeit wird bei uns wohl auch im neuen Jahr die Kunst der kleinen Schritte bleiben müssen.“
Wenn ich einen Schritt gemacht habe sagt die Größe nichts über die Qualität aus(der Abgrund läßt grüßen).
Karl Valentin meinte "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit",wer sich so viel Arbeit wie unser Kulturreferent Hellmuth Inderwies macht, und damit Viele zu vielen kleinen Schritten ermutigt ist ein wahrhaft großer Künstler weil er einfach zeigt wie "Schritte gehen".
Gruß Manfred Habl