SPD startet „Initiative für ein Agro-Gentechnikfreies Pfaffenhofen“
Neben den bekannten Gründen gegen Agro-Gentechnik nennt Thomas Herker, Ortsvorsitzender der SPD und Bürgermeisterkandidat, zwei maßgebliche Gründe für die Aktion. „Im Vordergrund steht für uns das Interesse einer Mehrheit der Bürger. Laut bundesweiten Erhebungen lehnen vier von fünf Bürgerinnen und Bürgern den Einsatz der Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ab. 95 Prozent aller Konsumenten verlangen eine klare Kennzeichnung von Produkten, bei deren Herstellung Gentechnik im Spiel war.“ Weiterer Grund ist das Potential Pfaffenhofens als Bio-Standort: „Sollte man Pfaffenhofen in Zukunft auch als Standort für ökologische Produkte positionieren wollen, kann man sich nur durch Verbannung der Gentechnik alle Möglichkeiten offen halten,“ erklärt Herker weiter die Motivation der Verantwortlichen.
Auch aus Sicht des Kreisvorsitzenden des Bund Naturschutz, Ulrich Radons, kommt die Initiative gerade noch rechtzeitig. „In unserer Gegen werden noch kaum gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut. Es ist also noch nicht zu spät. Dass die gentechnikfreie Kommune möglich ist, zeigen viele erfolgreiche Beispiele wie Ingolstadt, Augsburg oder München“.
Ziel der Initiative: Die Stadtverwaltung als Motor für ein Agro-Gentechnikfreies Pfaffenhofen
Um möglichst flächendeckend und schnell zu einer agro-gentechnikfreien Zone zu wachsen, sehen die Verantwortlichen vor allem die Stadt Pfaffenhofen in der Pflicht. In einem Antrag an den Bürgermeister fordern die Initiatoren die Verwaltung auf, den Prozess aktiv voran zu treiben. Der Antrag lautet wörtlich: „Die Verwaltung und insbesondere der Bürgermeister werden beauftragt, die Initiative für ein Agro-Gentechnikfreies Pfaffenhofen voran zu treiben. Dabei ist in enger Zusammenarbeit mit dem Bauernverband, Umweltverbänden und den Vertretern des Handels und der Gastronomie eine zeitlich unbefristete, freiwillige Selbstverpflichtungserklärung von Landwirten, Gewerbe- und Handelstreibenden sowie der örtlichen Gastronomie anzustreben. Weiter ist ein reger Austausch und die Vernetzung mit gentechnikfreien Regionen in Deutschland und dem benachbartem Ausland zu suchen.“ Bis zur Durchsetzung und Umsetzung des Antrages soll nach dem Leitgedanken „Freiwillig ohne Gentechnik vom Acker bis zum Teller“ durch erste Absichtserklärungen von Landwirten, Händlern, Privatleuten und Gastronomen ein erster Schritt in die richtige Richtung gemacht werden.
Zum Start der Initiative am 17.01.2008
Volles Programm im Hofbergsaal: Filmvorführung, ein alternativer Nobelpreisträger als Schirmherr und ein „echtes“ Gen-Monster
Zum Start der Initiative hatten die Veranstalter unter dem Motto „Stoppt das Gen-Monster“ ein informatives und vor allem „lebendiges“ Programm zusammengestellt. Nach einem Grußwort des Schirmherren Percy Schmeiser, kanadischer Landwirt, Agro-Gentechnik-Opfer und Träger des alternativen Nobelpreises, informierte der Film „Leben außer Kontrolle“ über die Gefahren und Risiken der Genmanipulation. Der vielfach ausgezeichnete 60-Minuten-Film erzählte „alles was ‚Otto Normalverbraucher’ schon immer über Gentechnik wissen wollte, von Gen-Pflanzen, -Tieren und -Menschen auf der ganzen Welt und von vielen mutigen Aktivisten, die sich nicht einschüchtern lassen“.
Wie inzwischen von der SPD Pfaffenhofen zu erwarten, haben wir uns auch noch ein besonderes „Schmankerl“ zur Auflockerung des schwierigen Themas einfallen lassen. So wurde im Rahmen der Veranstaltung ein „echtes“ lebendes Gen-Monster in einem Käfig ausgestellt.
Gemeinsam mit allen Unterstützern der Aktion, hofft die SPD nun auf eine rege Teilnahme der Bevölkerung und einen raschen Erfolg des Projektes. Zudem zeigt sich aus Sicht des Bürgermeisterkandidaten Thomas Herker auch gleich ein neuer politischer Stil, wie er ihn sich auch in Zukunft vorstellen kann: „Gemeinsam agieren und nicht gegenseitig blockieren“, freut sich Herker über die breite Übereinkunft.
Die Listen zur freiwilligen Verzichtserklärung liegen nun bis zur Wahl jeden Samstag am SPD Infostand am Hauptplatz aus.
Nächste Schritte sind ein fraktionsübergreifender Antrag im Stadtrat und die Einbindung weiterer Bündnispartner aus Gastronomie, Handel, Landwirtschaft und Politik.
Nächste Schritte der Initiative:
- fraktionsübergreifender Antrag im Stadtrat
- Einbindung weiterer Bündnispartner aus Gastronomie, Handel, Landwirtschaft und Politik
- Logoentwicklung für die Initiative