Amerikanisierung des Lebens oder neutrale Brückensprache ?
Durch die jahrzehntelange politische, militärische und wirtschaftliche Vorherrschaft Amerikas haben sich in Europa und grossen Teilen der Welt in Folge sprachliche und kulturelle angloamerikanische Denkweisen verfestigt. Genau betrachtet gibt es weltweit derzeit nur noch zwei Kulturkreise die weiter wachsen also nicht zurückgedrängt werden, das sind der islamische Kulturkreis und der Amerikanismus (american way of life).
Ja es ist wohl ein (letztes) sich Aufbäumen gegen eine vollkommene Amerikanisierung der Welt, das sich die islamischen Völker mit ihren Ölmilliarden leisten können. Ein Kampf, den sie so nicht gewinnen können und aus meiner Sicht auch nicht so gewinnen sollen. Denn eine religiöse Herrschaft gibt auch immer einen alleinigen Wahrheitsbesitz vor. Warum lassen wir uns eigentlich so bereitwillig kulturell und sprachlich überrollen ? Was ist z.B. an "public viewing" besser als an "Grossbildleinwand" ?
Warum nennt sich eine Friseurkette "Hairkiller" ? u.v.a.m.
Warum lassen wir es zu, dass Kultur und Sprache von Macht diktiert wird ? Oder kann man wirklich von sprachlicher und kultureller Gleichberechtigung reden, wenn man gleichzeitig die sprachliche und damit kulturelle Dominanz des Amerikanismus fördert ? Warum unterstützen und fördern wir eigentlich nicht vielmehr eine machtunabhängige Verständigungslösung ?
Eine sprachliche Lösung bei der kein Volk nur Vorteile hat, sondern alle gleichberechtigt aufeinander zugehen ? Das wäre aus meiner Sicht eine wahrlich demokratische Lösung der internationalen Verständigung. Eine neutrale internationale Brückensprache gibt es und sie ist sogar leichter und schneller erlernbar als jede Nationalsprache. Nicht durchsetzbar ? Der Euro als Währung wurde auch durchgesetzt - demokratisch - ?
Warum hat man sich damals nicht für die starke D-Mark als europäische Währung eingesetzt ? Oder die amerikanische Weltwährung Dollar ? Das zeigt, neutrale Lösungen sind möglich und durchsetzbar. Nur mit dem Unterschied eine neutrale Brückensprache ersetzt nicht die anderen Sprachen, sondern gibt auch kleineren Sprachen Gleichberechtigung.
Es ist richtig die Situation kann sich auch ändern, wie das von Ihnen genannte Beispiel zeigt. Meine Befürchtung ist, dass es nicht zu einer demokratischen freien Welt führt, wenn die Durchdringung fast nur einseitig geschieht. Eine so sprachlich und kulturell homogenisierte Weltgesellschaft birgt die Gefahr einer Weltdiktatur bei der es dann aber keine Flucht oder Asylmöglichkeiten mehr gibt. Und die herrschende Macht kontrolliert die Medien. Auch bei neuen Kommunikationstechniken versuchen die Herrschenden unter dem Vorwand innerer Bedrohung oder ähnlichem diese Kommunikationsmöglichkeiten zu manipulieren oder einzuschränken.