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Fragen an einen Atheisten

  • Keine Schöpfungsgeschichte hat uns je auf diesen atemberaubenden Anblick vorbereitet
  • Foto: Bild: NASA (Frei zur Verwendung)
  • hochgeladen von Edgard Fuß

Atheismus vs. Religion - kaum eine andere Debatte wird so emotional bis hin zur Entmenschlichung geführt wie die um den wahren (Un)Glauben - und oft mit so wenig Hintergrundwissen - das kirchliche T-Shirt mit dem Aufdruck "Atheismus kann jeder" zeigt exemplarisch wie wenig sich - in diesem Fall die Seite der Gläubigen - mit der Position und vor allem mit den Einstellungen und Motiven des anderen (Menschen!) auseinandergesetzt wird.
Atheismus ist mitnichten Nicht-Glauben aus Faulheit oder für einfach gestrickte Gemüter, im Gegenteil:
Sie ist eine individuelle Entscheidung die entgegen einer gesellschaftlichen Norm erfolgt und ein hohes Maß an Selbstverantwortung beinhaltet.

Ich stelle mir mal einen undogmatischen Gläubigen (egal welcher Religion) vor der erfahren möchte was ich denke und welche Fragen er/sie mir stellen würde. Diese Fragen haben sich aus vielen Gesprächen herauskristallisiert.

WAS GLAUBST DU ALS ATHEIST?

Ich bin davon überzeugt daß es keinen der uns bislang beschriebenen Götter geben kann; zu viele Dinge - nicht nur auf der rationalen Ebene - sprechen dagegen. Ob es eine höhere, für unsere Sinne (noch) nicht erfassbare Existenz gibt kann ich nicht beurteilen, diese wird aber sicherlich andere Eigenschaften haben als ein personifiziertes Gotteswesen.
Zur Unterscheidung. Ein Agnostiker bezweifelt die Existenz eines Gottes aufgrund mangelnder Beweise - ein großer Unterschied.

WELCHE DINGE SPRECHEN DEINER MEINUNG NACH GEGEN DIE EXISTENZ VON GOTT BZW. GÖTTERN?

Die von uns als Gott beschriebenen Wesen haben allzu menschliche Züge, besonders unter Betrachtung der zu diesen Zeiten üblichen Denkweisen. Ein allmächtiges, allwissendes Wesen hätte die Weisheit und die Abgeklärtheit sich weder huldigen noch Opfer darbringen zu lassen; eine solche Selbstdarstellung, Machtdemonstration und ein Sich-bestätigen-lassen kennen wir allenfalls von eitlen und machtgierigen Potentaten. Weise Männer wie Sokrates hatten das nie nötig.
Liebevolle Eltern werden ihr Kind (und dessen Geschwister...) nicht töten und ein neues zeugen nur weil es auf die schiefe Bahn geraten ist, auch wenn kaum Hoffnung auf Besserung besteht. Der biblische Gott aber läßt angeblich alles Leben auf dem Land (und damit auch in der Luft) elendig ertrinken weil die Menschen sich versündigt hatten. Nun – nicht alle Menschen – die Kinder werden dies sicherlich nicht gewesen sein, ebensowenig Vogel, Hund und Schaf.
Und warum bleiben Fische und Korallen verschont?
Solch ein Szenario können sich nur Menschen ausdenken die angesichts bestimmter Vorfälle in ihrer Umgebung am liebsten die Welt – oder zumindest ihre Stadt - untergehen sehen würden. Und die Umstände dieser Story lassen erkennen daß diese Erzähler auch in den Kenntnissen der Natur und ihrer Zusammenhänge eben nur das Wissen ihrer Zeit hatten.

DU KÖNNTEST DIR ABER DAS VORHANDENSEIN EINER HÖHEREN EXISTENZ VORSTELLEN?

Das halte ich für denkbar. Wir sind – davon bin ich angesichts der Fülle von möglichen Lebensräumen in unserem Universum überzeugt – nicht die einzigen (mehr oder weniger) intelligenten Lebewesen, und niemand weiß in welche Richtung wir uns einmal entwickeln werden. Vielleicht gelingt uns eines Tages die Trennung von Körper und Geist – vielleicht gibt es das schon; niemand kennt die Welt die vielleicht nach dem körperlichen Tod unsere nächste Heimat, die nächste Ebene darstellt. Im Gegensatz zu Richard Dawkins habe ich die Hoffnung daß meine bisherige Entwicklung nicht komplett endet – und wenn werde ich es nicht ändern können.
Vielleicht gibt es etwas das die Naturgesetze definiert und für dies alles den entscheidenden Anstoß gegeben und damit die Grundlage für unsere Entwicklung (!) gelegt hat.
Sollte diese Existenz ein Bewusstsein in der Form haben daß es uns wahrnimmt könnte es nichts Besseres tun als uns mit einem Verstand auszustatten der es uns erlaubt nach und nach die Welt um uns herum zu entdecken und zu begreifen so wie wir unseren Kindern erzählen wie die Welt um sie herum aussieht und funktioniert – ohne daß uns unsere Kinder dafür anbeten müssen. Unsere vorherrschenden Glaubensrichtungen weisen nicht im geringsten auf die Gesetzmäßigkeiten noch auf die vor uns liegende scheinbare Unendlichkeit in ihrer ganzen Faszination hin und lassen uns glauben statt begreifen, wo wir doch im Begreifen eine viel tiefere Ehrfurcht vor dieser Welt empfinden können.

HAST DU TROTZ DEINER ABLEHUNG GEGENÜBER GOTT EINEN GLAUBEN?

Natürlich – ansonsten wäre ich ja allwissend... aber ich weiß daß ich mehr glaube als begriffen habe – dafür ist die uns bekannte Welt und ihre Zusammenhänge zu groß, zu komplex. Jeder Wissenschaft hat ihre Grenzen in dem noch vor ihr liegenden Umfang und in dem von uns mit unseren Sinnen überhaupt Erfassbaren. Wir haben gerade mal an der Neuschneedecke eines riesigen Eisbergs gekratzt. Mein Glaube ist allerdings vorwärtsgerichtet, er bezieht sich darauf wie die Dinge hinter dem nächsten Berg aussehen könnten, und vor allem bezieht er sich auf die Weiterentwicklung des Menschen als humanistisches, gerechtes und auf das Gemeinwohl gerichtetes Wesen.

Fortsetzung folgt....

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20 Kommentare

Nun ja - das Thema ist ein wenig abhanden gekommen.
Zunächst:
- Atheismus bezeichnet nach üblichem Sprachgebrauch die weltanschauliche Grundauffassung, dass es keinen Gott gibt. Genau das macht den A. aus - alles weitere sind Erklärungsversuche für entstehende Lücken - und da mag es eben manche geben. Schwierig wird nur, wenn man beim Lesen den Eindruck gewinnt, dass es doch um irgendein Höheres Wesen geht ...

- Manches wird als klar dargestellt - z.B. das es keine Götter gibt - was aber eben so gar nicht klar ist. Wenn jemand die geschichtlichen Quellen nicht auswertet oder kennt, dann will er es vielleicht nicht wahr haben. Dann sollte er einfach sagen, dass er mit diesem blinden Fleck leben will.

- Das mit der Materie und dem Professor ist ja ein netter "Sport" - hilft aber überhaupt nicht im alltäglichen Leben. Glaube muß so einfach sein, dass ein Kind es versteht und so haltbar, dass ich mit 80 Jahren immer noch einen Halt daran finde. Deswegen ist mir der Atheismus aus Prinzip eher zu wackelig für die zu erwartenden Lebenskrisen.

- Der Atheismus hat es nicht geschafft eine gemeinsame Antwort auf die drei großen Fragen des Lebens zu geben: Wo komme ich her? Warum lebe ich? Wo gehe ich hin?

Dagegen sein ist keine Hilfe für die Lebensgestaltung.

> "Wenn jemand die geschichtlichen Quellen nicht auswertet oder kennt, dann will er es vielleicht nicht wahr haben"

Es gibt aber keine geschichtlichen Quellen, die eine Existenz der Götter tatsächlich belegen.

> "Der Atheismus hat es nicht geschafft eine gemeinsame Antwort auf die drei großen Fragen des Lebens zu geben: Wo komme ich her? Warum lebe ich? Wo gehe ich hin?"

Die Religionen aber auch nicht.

Zum Einen: Würde der Atheismus Antworten geben wie es die Religionen tun wäre er dogmatisch - und genau das ist er eben nicht.

Warum lebe ich? Nun - warum ist das Universum in diesem Ausmaß entstanden? Warum hat sich dieses Sonnensystem gebildet, warum ein Planet den wir Erde nennen und warum hat dieser einen Mond?
Die Religion macht es sich einfach und sagt "Es ist Gottes Wille". Der Atheismus sagt "Das glaube ich nicht" und sucht weiter nach Antworten die ein wenig plausibler sind als die Geschichten die in der Bibel stehen.
"alles weitere sind Erklärungsversuche für entstehende Lücken.." die es schon vorher ab und die die Religionen versucht haben in ihrem Sinne auszufüllen - und es dennoch nicht schaffen, aber dennoch den Anspruch auf Deutungshoheit erheben.
Wenn wir von einem Schöpfergott entstanden sind - warum deuten keinerlei Anzeichen darauf hin, warum gibt es solche Widersprüche zwischen Schöpfungsgeschichte und Realität?

Eine etwaige höhere Intelligenz ist deswegen noch kein Gott, sondern nur etwas was wir nicht erfassen, geschweige denn begreifen können - ud die vielleicht genausowenig angebetet werden möchte - wenn sie es denn überhaupt wahrnehmen könnte oder wollte.

"Der Mensch hat einen freien Willen und kann entscheiden, ob er gutes oder böses tut." Und ebendies bestreiten diverse Religionen: sie bestimmen selber darüber was Gut oder Böse sein soll - und halten sich selber nicht daran.

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