Fragen an einen Atheisten - Wie hältst Du es mit den Religionen?
Atheismus ist mehr als nur die Ablehnung einer Gottesexistenz; es setzt voraus sich mit den damit verbundenen Folgen auseinanderzusetzen. Der Gottesglaube wird als menschengemachte Bevormundung empfunden – aber Freiheit hat auch ihren Preis, gleichzeitig wächst die Toleranz gegenüber den Mitmenschen, manche vorher so empfundenen Abgrenzungen verschwinden einfach und man fragt sich warum es soweit gekommen war daß man andere nach ihrer persönlichen Einstellung zu bestimmten Dingen quasi katalogisiert hat...
ABGESEHEN VON DER ABLEHNUNG GOTTES – WAS DENKST DU ÜBER RELIGION?
Religion ist kein feststehender Begriff – nicht mal beim Buddhismus sind sich verschiedene Menschen einig – Religion oder Philosophie?
Wo ist die Grenze?
Der Begriff „Religion“ bedeutet Rück-Bindung.
Aber an was?
Gläubige der heute vorherrschenden Religionen sehen darin eine Rückbindung an die Gebote/Verbote, die Überlieferungen und die Interpretationen ihrer Glaubensrichtung die als traditionell und ursprünglich angesehen wird – obwohl es die Menschheit schon einige zig-tausend Jahre länger gibt, und es in dieser Zeit bereits unzählige verschiedene Religionen gegeben hat die dann durch andere, mächtigere abgelöst wurden die dann durch andere abgelöst wurden und so weiter.
Diese hätten zu ihrer Blütezeit nie für möglich gehalten daß so etwas geschehen könnte genausowenig wie es die Anhänger der heutigen Glaubensrichtungen tun – aber genauso wird es kommen, das lehrt uns die Geschichte. Allein an Stonehenge wurde etwa ebensolange gebaut wie unsere neue Zeitrechnung dauert...und dabei hatte man damals schon Erkenntnisse über underen Planeten für die auszusprechen man noch im Mittelalter locker auf den scheiterhaufen gestellt werden konnte.
Bonifazius fällte die Donar-Eiche, die Taliban sprengten die Buddha-Statuen und nirgendwann werden andere Religionen auf den Trümmern heutiger Gebetsstätten errichtet. Dafür sorgen die Anhänger zum Teil selber indem sie inzwischen sowohl von aussen als auch zum Teil von den eigenen Anhängern an inzwischen als völlig abstrus angesehenen Regeln festhalten die zu Zeiten derer Entstehung durchaus sinnvoll gewesen waren, heute aber widersprechen einige diese Regeln sogar den allgemeinen und unveräusserlichen Menschenrechten und damit ziehe ich an dieser Stelle einen ganz klaren Trennungsstrich.
Für mich ist keine Religion akzeptabel die die Gleichheit der Menschen, ihren Einklang mit und ihre Verantwortung vor der Natur sowie das Recht auf körperliche Unversehrtheit nicht beinhaltet oder sogar infrage stellt bzw. dem zuwiderhandelt. Das gilt ebenso für diejenigen die Andersgläubigen das Recht dazu absprechen oder sie verbal oder gar körperlich angreifen; dort endet meine Toleranz in jedem Fall.
WIE SIEHST DU GLÄUBIGE; BESSER GESAGT DIE ANHÄNGER DER VERSCHIEDENEN GLAUBENSRICHTUNGEN?
Ich freue mich immer über anregende Gespräche. In meinem Bekannten- und Freundeskreis finden sich Anhänger verschiedener Glaubensrichtungen, dabei neben anderen Atheisten unterschiedlichster Ausprägung und Agnostikern überzeugte Christen verschiedener Konfessionen, Juden (darunter ein Rabbi), Muslime und auch Zeugen Jehovas.
Natürlich gab es auch ein paar die sich von mir abgewandt haben. Ich war schon traurig und vor allem betroffen davon daß Religiosität soweit führen kann, wobei dies nach meiner Kenntnis dem Sinn der jeweiligen Religion widerspricht – verraten sie damit ihren eigenen Glauben sogar indem sie mich sozusagen zum Teufel schicken?
Mit meinen Mitmenschen führe ich gern Diskussionen darüber – über Traditionen, Lebenseinstellungen, Verhaltensweisen, Sinn und Herkunft des Lebens, und bislang hat das fast immer auf der sachlichen Ebene funktioniert, wir respektieren einander und ich gewinne dadurch immer neue Einblicke in andere Gedankenwelten, daran kann ich mich und meine Standpunkte gut messen.
Wo mir der Hals schwillt ist die Hetze insbesondere von Amtsträgern verschiedener religiöser Organisationen, dabei steht ein Kardinal, der Atheisten mit Faschisten auf eine Stufe stellt, der Oberrabbiner der Israelischen Armee der gerade „seine“ Soldaten dazu aufgefordert hat im Kampf keine Gnade zu geben auf einer Stufe mit denen die ihre Anhänger zum Massenmord an den sogenannten „Ungläubigen“ auffordern.
Fanatismus hat noch nie etwas Gutes bewirkt.
...wird fortgesetzt....
> "Natürlich ist der Glaube etwas leichtes um missbraucht zu werden, weil man mit
Gott viele Menschen steuern kann. Doch wer das Wort Gottes richtig studiert
der wird erkennen das die meisten Kriege aus rein menschlichen Motiven entstehen."
Die Bibel ist doch voll mit Geschichten über Kriege usw. wo auf Befehl Gottes ganze Völker / Städte niedergemetzelt wurden einschl. Frauen und Kinder.
Dann noch Stellen wie der Befehl, Schwule hinzurichten.
Spätestens, wenn sich die Schwulen dagegen wehren, wenn Christen sie bibelgetreu umbringen wollen, hat man auch einen Krieg. Und der ist dann ja auch rein religiös motiviert, weil der Grund ja der Tötungsbefehl Gottes in der Bibel ist.
Usw.