Makhtesch Ramon - überwältigende Natur im Süden Israels
Von Tel Aviv aus, etwa 180km Richtung Süd/Süd-Ost, kommt man über Be'ershewa in die Wüste Negev - die kargen Hütten der Beduinen rechts und links der Straße zeugen davon wie auch heute noch Menschen ihres natürlichen und kulturell beachtenswerten Lebensraums beraubt. entwurzelt und entehrt werden.
An den uralten Ruinen von Ein Ovdat vorbei erreichen wir schließlich Mitzpe Ramon,
http://de.wikipedia.org/wiki/Mitzpe_Ramon
eine 1953 im Zuge des Straßenbaus nach Eilat gegründete Siedlung die nun etwa 4500 Einwohner hat. Viele Jugendliche müssen die Stadt verlassen aus Ermangelung an Arbeitsplätzen - wo es sich nach meinem Eindruck um eine nicht gerade schöne Stadt aber in einer der schönsten Gegenden Israels handelt - durch den Erosionskrater vom Makhtesch Ramon.
http://en.wikipedia.org/wiki/Makhtesh_Ramon
Dieser Krater entstand von mehreren hundert Millionen Jahren in der Folge des zurückweichenden Ozeans - in dem gut 40km langen, zwischen 2 und 10km breiten und etwa 500m tiefen Krater sind Sedimente, Muscheln und andere Spuren dieser Epoche an vielen Stellen sichtbar - vielleicht haben diese Muscheln die Autoren der Bibel zur Sintflut-Legende inspiriert.
Es fehlen einfach die Worte zu beschreiben was in mir vorging als ich diese Landschaft sah - zuerst mit einer Reisegruppe, ein paar Wochen später mit meiner Frau, und nicht nur mir lag ein Ring um die Brust und die Augen wurden feucht..
Ich kann nun nachvollziehen was Menschen in die Wüste zieht, was Anthoine de Saint-Exupéry zu seinem Buch "Wind, Sand und Sterne" inspiriert hat.
Ich war hier hoffentlich nicht zum letzten Mal....
Interessierte können unter ed-fuss (at) t-online.de eine Rundumsicht als .mov - Datei (5MB) anfordern - selbstverständlich kostenfrei.
Mich berühren karge Landschaften auch mehr als alle anderen.
Da erfreut mich oft schon eine kleine, fast vegetationslose Brache in der deutschen Sommersonne ;)