10. Geburtstag der Austernfischer

Bereits seit 10 Jahren nisten die sonst vorwiegend am Meer beheimateten Austernfischer auf dem Dach unserer Schule, dem Gymnasium am Silberkamp in Peine, und ziehen dort ihre Jungen groß.

Austernfischer (Haematopus ostralegus)sind sehr ruffreudige Vögel. Das laute und schrille quiéwiehp ist der für sie typische Kontaktruf und alle Schüler dieser Schule kennen den Ruf, der ab Mitte März häufig zu hören ist.

Auch in diesem Jahr haben die Austernfischer wieder 4 Eier gelegt. Die Küken sind am 10. Mai geschlüpft. Sie sind schon sehr munter und sehen unglaublich flauschig aus. An den Besuch unserer Hausmeister auf "ihrem" Dach sind die Eltern schon gewöhnt und sie lassen dieses auch ohne großes Gezeter geschehen. Sollte sich jedoch jemand "Unbefugtes" nähern hört man die beiden laut und deutlich schimpfen.

Nach einer Woche werden die Jungtiere beringt, damit man sie immer wieder erkennt. Kurz danach werden sie auch schon flügge. Das ist der gefährlichste Tag, denn sie müssen vom hohen Gebäude heruntergebracht werden. Es ist in den vergangenen Jahren immer wieder vorgekommen, dass die Eltern die Küken herunter gerufen haben und sie abstürzten und zu Tode kamen. Da die Tiere sonst nur an flachen Gewässern leben, übernimmt dies daher nach Möglichkeit immer unser Hausmeister in einer Kiste, sobald er bemerkt, dass die Eltern die Kinder zu sich auf den Boden rufen.

Der Austernfischer ist einer der charakteristischsten Vögel der Nordseeküste. Er gehört zur Ordnung der Wat-, Möwen- und Alkenvögel und zur Gattung der Austernfischer. Seine größte Verbreitung in Europa hat er im Wattenmeer und dem küstennahen Binnenland. Ausgewachsene Austernfischer erreichen eine Körperlänge von 40 bis 45 Zentimetern und sind damit in etwa so groß wie Raben und Krähen. Im Brutkleid sind sowohl der Kopf als auch die Brust, die Körperoberseite und das Endband des Schwanzes schwarz gefiedert.