Vor Monaten in D - und heute in F
Das waren noch Zeiten....
Der französische Präsident hat ein Zeichen gesetzt - der französische Staat verzichtet auf 3 Cent Steuern pro Liter Kraftstoff - und die Mineralölverteiber auch.
Und so sank der Spritpreis landesweit um 6Cent/Liter an den Tanksäulen.
In Deutschland ginge das wohl "im Rauschen unter" - bei teilweise mehrfachen Preisänderungen pro Tag bliebe dies fast unbemerkt. In Frankreich jedoch ist das anders - hier hat fast jeder kleine Supermarkt (auch bei mir im 5000-Seelen-Ort Drusenheim) eine Tankstelle und dort bleiben die Preise teilweise über Wochen stabil - hier waren es bis vorgestern noch 1,44€ für den Liter Diesel.
Unumstritten ist diese zunächst auf 3 Monate begrenzte Maßnahme nicht - schließlich hat Frankreich ebenfalls Geldsorgen - aber Francois Hollande macht scheinbar eine andere Rechnung auf:
Die Erhöhung der Kraftstoffpreise trifft ja nicht nur den Autofahrer; durch die immer weiteren Transportwege für Waren aller Art trifft es indirekt jeden Endverbraucher.
Wenn aber durch die Senkung der Kraftstoffpreise auch die indirekte Belastung der Waren geringer wird kurbelt dies sicherlich neben der Wettbewerbsfähigkeit auch den Konsum an - woran der Staat wiederum mitverdient. Arbeitsplätze entstehen eben nicht durch höhere Profite...
Zumindest in den Grenzregionen dürfte die Rechnung aufgehen - heute Nachmittag war die Tankstelle in Drusenheim bereits leer - an Vormittag habe ich dort jede Menge Fahrzeuge mit deutschen Kennzeichen gesehen - und einige der deutschen Fahrer lassen bei dieser Gelegenheit sicherlich auch ein paar € im französischen Supermarkt.
Das mit der angeblichen "Zwangsenteignung" ist übrigens ein beliebtes Argument für asoziale Steuerhinterzieher und deren staatlich geschützte Hehler.
Die Rundfunk - und Fernsehgebühren sind grundsätzlich absolut gerechtfertigt. Nur das Beispiel Frankreich zeigt daß es auch mit rd. 100€ PRO JAHR geht. Über die Methoden von GEZ und GEMA brauchen wir nicht debattieren.
"Einziger Vorteil könnte sein, dass die Spritkunden die Einsparungen anderweitig wieder ausgeben."
Genau das hatte ich als möglichen Beweggrund Hollandes beschrieben...
" Für eine Ermäßigungszeit von drei Monaten, wäre bei uns nichts gewonnen."
Davon redet auch niemand.
Hierzu:
"...
Die französische Regierung hat bereits Maßnahmen gegen die hohen Benzinpreise ergriffen: Premierminister Jean-Marc Ayrault kündigte an, dass die Steuern auf Benzin und Diesel "vorläufig" leicht gesenkt würden. Diese Maßnahme werde ergriffen, bis ein "Mechanismus" in Kraft sei, "der die Benzinpreise reguliert", sagte Ayrault den Sendern BFMTV und RMC.
Die Sozialisten hatten im Wahlkampf ein Einfrieren des steigenden Benzinpreises versprochen, um die Kaufkraft der Franzosen zu stärken. Ayrault sagte nun, durch ein schlichtes "Einfrieren der Preise drei Monate lang" werde "nichts gelöst", denn danach würden die Preise wieder steigen.
..."
"...
"Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) muss die Benzinpreise sofort in einem einmaligen Schritt auf das Niveau zu Jahresbeginn senken lassen", sagte der Linken-Vorsitzende Bernd Riexinger der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
..."
http://www.welt.de/wirtschaft/article108734666/Lin...
Die Deutschen schwafeln nur - wo ist der entsprechende Gesetzesentwurf der LINKEN Bundestagsfraktion?
Die Franzosen handeln.